Moskau. Der ehemalige Geheimdienstchef Igor Georgadse ist am Dienstag in Abchasien eingetroffen. Der im Moskauer „Exil“ lebende Ex-Geheimdienstchef will sich den georgischen Präsidentschaftswahlen stellen. Schewardnadse verdächtigt Georgadse, das Attentat auf ihn im Jahr 1995 organisiert zu haben.
Georgiens Premierminister Surab Schwania ist gegen die Kandidatur Georgadses, weil der sich auf der Fahndungsliste von Interpol befinde. An dieser Tatsache ändere sich nichts, ob Schewardnadse nun Präsident sei oder nicht, sagte Schwania. Russland lehnte bislang eine Auslieferung Georgadses ab.
Die Anmeldefrist für die Kandidaten läuft am Mittwoch ab. Für die neuen Machthaber in Tiflis ist Georgadse auf georgischem Teritorium unerwünscht, besonders weil Georgadse immer noch großen Einfluss in Georgien hat. Vor allem seine guten Beziehungen zu den mehr oder weniger widerspenstigen Regionen sind den ehemaligen Oppositionellen ein Dorn im Auge.
Aber auch in der Armee und beim Geheimdienst hat Georgadse noch gute Freunde. Seine Rückkehr von Moskau aus verschlechtert das Verhältnis Georgiens zu Russland.
13 Kandidaten haben sich für die Präsidentschaftswahlen angemeldet, zuletzt Temur Schaschiaschwili. Der ehemalige Gouverneur der zentralgeorgischen Region Imeretien war ein enger Mitstreiter Schewardnadses. Er ist bei den Wahlen für Oppositionsführer Michail Saakaschwili der gefährlichste Gegner.
(am/cs)
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