St. Petersburg. "Homosexualität ist keine medizinische Diagnose", sagte Valeri Kulikow, ein hoher Militärarzt, heute in Moskau vor Journalisten. "Deshalb kann ein Homosexueller, wenn er psychisch und physisch gesund ist, Militärdienst leisten", so der Generalmajor weiter. Damit dementierte das Militär Meldungen, wonach Homosexualität ein Grund für Dienstuntauglichkeit sei.
Seit dem 1. Juli dieses Jahres gibt es ein neues Regelwerk, aufgrund dessen die Diensttauglichkeit junger Russen festgestellt wird. Seither wird Alkoholikern, Geisteskranken und Drogenabhängigen der Dienst am Vaterland verwehrt. Offenbar herrschte aber Unklarheit darüber, ob Homosexualität auch ein Grund für Dienstuntauglichkeit sei. Die Internetzeitung newsru.com meldete etwa im Sommer dieses Jahres, Schwulsein reiche, um vom Militär wegzukommen. Heute stellte die Armee klar: "Schwule können Dienst tun."
"Die militärärztlichen Gutachten werden nach internationalen Standards erstellt, deswegen werden auch Homosexuelle nach den üblichen Kriterien beurteilt. Haben sie keine Krankheit, gehen sie zur Armee", präzisierte Generalmajor Kulikow. "Ich rate aber solchen Personen, ihre sexuelle Orientierung in der Armee nicht bekannt zu machen. Denn dort liebt man solche Leute nicht sie werden sogar geschlagen", zitiert newsru.com den Vorsitzenden der militärärztlichen Kommission des Verteidigungsministeriums weiter.
(dan/.rufo)
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