Moskau. Am Montag stellte das russische Verteidigungsministerium sein Projekt einer Militärreform vor. Die Anzahl der Zeit- und Berufssoldaten soll bis 2007 auf 155.300 schrumpfen, davon werden 131.600 dem Verteidigungsministerium unterstellt bleiben, der Rest dient bei den Grenztruppen des FSB, im Innenministerium oder bei bewaffneten Einheiten des Eisenbahnministeriums. Ziel der Umstrukturierung ist aber vor allem, dass zukünftig keine Wehrpflichtigen mehr nach Tschetschenien eingezogen werden.
Im Nordkaukasus sollen ab 2007 nur noch Zeitsoldaten dienen. Das Risiko, dort einem Attentat zum Opfer zu fallen ist, ungeachtet aller Beteuerungen der Regierung von einer Normalisierung der Lage, immer noch hoch. Darum sollen dort nur Freiwillige und erfahrene Soldaten, die mindestens schon ein Jahr bei der Armee waren, dienen.
Mittelfristig ist auch geplant, im benachbarten Militärbezirk Wolga-Ural in erster Linie professionelle Soldaten einzusetzen. Ebenso werden bestimmte Truppenteile nach dem Ende der Reform nur noch aus Längerdienenden bestehen. Dazu zählen Luftlandetruppen, Marineinfanterie und Spezialkräfte. Die Kosten des Reformprogramms liegen bei 112 Milliarden Rubel (3,2 Milliarden Euro).
Sergej Iwanow war 2001 vom Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates zum Verteidigungsminister aufgestiegen, um die von ihm erarbeitete Militärreform zu realisieren. Nach einer am Montag erschienenen Umfrage genießt der Verteidigungsminister allerdings nur mäßiges Vertrauen bei den Soldaten. Nur elf Prozent der Befragten bezeichneten Sergej Iwanow als Autoritätsperson.
(ab/.rufo)
|