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18-04-2003 Politik

Ein schlimmer Mord mit üblen Folgen

Foto: newsru.comVon Gisbert Mrozek, Moskau. Ein paar Blumen liegen in der Hofeinfahrt an der Strasse der Freiheit Nr.13, wo gestern nachmittag der Duma-Abgeordnete Sergei Juschenkow auf dem Weg nach Hause erschossen wurde. Ein Killer, der dem bekannten Politiker aufgelauert hatte, schoss ihm vier Kugeln in den Rücken, ohne dass dies irgendjemand sah. Juschenkow konnte noch per Mobiltelefon seine Frau anrufen, die in der Wohnung auf ihn wartete. Als seine Frau zu ihm kam, starb er.

Der Reserveoffizier Juschenkow war einer der Demokraten der ersten Stunde. Unter Jelzin hatte er jahrelang dessen Informationszentrum geleitet. Er hatte sich zeitlebens für westorientierte Reformen eingesetzt. Erst am Donnerstagmorgen hatte er als einer der Co-Vorsitzenden der Partei „Liberales Russland“ freudestrahlend verkündet, seine Partei sei zu den Dumawahlen zugelassen worden.
Foto: newsru.comDie Partei „Liberales Russland“ war von dem Geschäftsmann Boris Beresowski gegründet und finanziert worden, gegen den die russische Staatsanwaltschaft in einigen Betrugsaffären ermittelt. Gegen Beresowski, der im Londoner Exil lebt, läuft ein Auslieferungsverfahren. Seine Partei hatte sich unter anderem dadurch profiliert, dass sie einen Videofilm Beresowskis vertrieb, in dem Beresowski beweisen wollte, dass die russischen Geheimdienste in die blutigen Sprengstoffanschläge auf Moskauer Wohnhäuser verwickelt waren.

Aus der von ihm gegründeten Partei „Liberales Russland“ ist Bereswoski allerdings mittlerweile – unter anderem auf Betreiben von Juschenkow - ausgeschlossen worden, weil er ein Zweckbündnis mit der Kommunistischen Partei gesucht hatte.

Der Mord an Juschenkow wirkt umso rätselhafter, als er an keinerlei dunklen Geschäften beteiligt war. Der zweite Co-Vorsitzende der Partei „Liberales Russland“, Viktor Pochmelkin, erklärte erschüttert am Tatort, auch er habe keinerlei Erklärung für den Mord. Juschenkow habe keine Feinde gehabt. Er sei immer fern von allen Finanzen gewesen. Der Moskauer Oberstaatsanwalt Michail Awdjukow sagte, er sehe keine persönlichen Mordmotive.

Der Reformpolitiker Grigori Jawlinski nannte den Mord einen „Angriff krimineller Strukturen auf den ganzen russischen Staat“. Tatsächlich deutet einiges darauf hin, dass der Mord sehr weitreichende Folgen haben kann. Die Frage drängt sich auf, ob mit den Kugeln nur Juschenkow getötet werden sollte, oder ob sie auf die politischen Kreise gezielt waren, für die Juschenkow stand.

Die Frage ist, ob mit dem Mord eine politische Strömung liquidiert werden sollte – und wenn ja, wer die Hintermänner sind.
Bei www.aktuell.RU:
• Abgeordneter schlägt zweiten Vatikan in Moskau vor
• Beresowski bändelt mit Kommunisten an
• Der Kreml, das liberale und das kriminelle Russland
• Justizministerium lässt die Liberalen abblitzen

Sergei Juschenkow war – ausser vielleicht Jegor Gaidar und Andrei Kosyrew, die aber einen anderen politischen Weg einschlugen - fast die letzte grössere Figur unter den öffentlich noch aktiven, scharf westorientierten „Demokraten der ersten Stunde“. Von vielen anderen unterschied er sich vor allem dadurch, dass er sich an Geschäftemacherei nicht beteiligte.

Vor ihm war bereits die Petersburger Duma-Abgeordnete Galina Starowoitowa Opfer eines Attentates geworden, das die politische Szene Russlands erschütterte. Starowoitowa, der Grossen Dame der russischen Reformen, wurden dann aber dunkle Finanzschiebereien u.a. bei der Privatisierung von Metallindustriebetrieben angehängt.

Erst im August vergangenen Jahres war eine der Führungsfiguren der Partei „Liberales Russland“, der Abgeordnete Sergei Golowljow vor seinem Haus in Moskau erschossen worden. Gegen Golowljow liefen schon seit Jahren staatsanwaltliche Ermittlungen, weil er sich bei der Industrie-Privatisierung im Südural, die er leitete, ein Vermögen von 600 Millionen Dollar angeeignet haben sollte. Die Duma hob die Immunität des Abgeordneten auf. Golowljow seinerseits kündigte daraufhin an, er werde gegen einige führende Staatsbeamte auspacken. Gegenüber seinen Parteifreunden, darunter auch Sergei Juschenkow, erzählte Golowljow von Drohanrufen.

Sergei Juschenkow war persönlich mit Golowljow befreundet, hatte aber mit dessen Geschäften ebensowenig zu tun, wie mit den Kombinationen Boris Beresowkis.
Foto: newsru.comWladimir Putin sprach den Angehörigen und Freunden Juschenkows sein Beileid aus und ordnete an, Generalstaatsanwalt Ustinow solle die Ermittlungen persönlich leiten.

Innenminister Boris Gryslow, der als enger Vertrauter Putins gilt, erklärte, er werde den Gang der Ermittlungen persönlich kontrollieren.

Die Duma diskutierte am Karfreitag über den Mord. An der Türklinke des Abgeordnetenbüros von Sergei Juschenkow hingen vier rote Nelken.

In nächster Zeit werden wir uns bei russland.RU bemühen, trotz der deutschen Osterfeiertage fortlaufend alle wichtigen Informationen über den Hergang des Mordes und die Ermittlungen zu bringen.


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