Moskau. Die Russen bewerten die Politik ihres Präsidenten einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts WZIOM zufolge weiterhin äußerst kritisch. Zwar geben noch 49 Prozent der Befragten an, ihre Hoffnungen beim Amtsantritt Putins hätten sich ganz oder überwiegend erfüllt (34 Prozent verneinen dies, 14 weitere Prozent erklärten, sie hätten keinerlei Hoffnungen mit Putin verbunden). Etwa zwei Drittel bescheinigen dem Kremlchef dagegen, bei der Wirtschafts- und Sozialpolitik versagt zu haben.
Lediglich 31 Prozent der 1600 Befragten in 100 Städten und Dörfern Russlands war mit der Aussage einverstanden, Putin habe mit seiner Politik im vergangenen Jahr erfolgreich das Wirtschaftswachstum gefördert und zum Anstieg des Wohlstands der Bürger beigetragen. Ähnliche negativ bewerten die Russen die Tschetschenienpolitik des russischen Präsidenten, auch wenn im Zusammenhang mit dem Verfassungsreferendum die Tschetschenien-Politik des Kreml jetzt nur noch 63 Prozent der Bevölkerung für verfehlt halten (im vergangenen November waren es unter dem Eindruck des Nord-Ost-Geiseldramas noch 73 Prozent).
Gute Noten erhält Putin dagegen für seine Außenpolitik. 63 Prozent der Befragten erklärten, er habe die Interessen Russlands in der Welt erfolgreich verteidigt.
In den Augen seiner Wähler ist Wladimir Putin vor allem ein Präsident der Sicherheitskräfte. 44 Prozent der Befragten erklärten, Putin vertrete die Interessen von Geheimdienst, Armee und Polizei. 29 Prozent sehen in ihm einen Präsidenten der großen Magnaten, 28 Prozent sind überzeugt davon, dass Putin die Interessen des alten Jelzin-Clans vertritt.
(kp/.rufo).
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