Moskau. Russische Menschenrechtler haben gegen die zwangsweise Auflцsung tschetschenischer Flьchtlingslager im benachbarten Inguschetien protestiert. Es gebe keinerlei Voraussetzungen fьr eine Rьckkehr der Flьchtlinge nach Tschetschenien, sagte eine Sprecherin der Menschenrechtsorganisation „Memorial".
Behauptungen der Behцrden, den Rьckkehrern wьrden Ьbergangsunterkьnfte bereitgestellt entsprдchen nicht der Wirklichkeit. Auch ein Sprecher der Moskau-treuen tschetschenischen Verwaltung bestдtigte nach Angaben der “Iswestija”, dass Flьchtlingen, deren Hдuser wдhrend des Krieges zerstцrt wurden, bislang kein Ersatz-Wohnraum zugewiesen werden kцnne.
In einem offenen Brief an den deutschen Botschafter in Moskau Hans-Friedrich von Ploetz berichtet Memorial, die Menschen wьrden von Sicherheitskrдften unter Drohungen zum Verlassen des Lagers “Iman” bei Aki-Jurt gezwungen. Den Flьchtlingen sei angekьndigt worden, ihre Notunterkьnfte, wьrden mit Bulldozern plattgewalzt. Von Ploetz wurde aufgefordert, die Bundesregierung ьber die Zwangsrьckfьhrungen von Flьchtlingen zu informieren.
Nach Beginn des zweiten Tschetschenien-Krieges waren seit Herbst 1999 mehrere hunderttausend Menschen aus der Krisenregion geflьchtet. Ein groЯer Teil von ihnen fand in der Nachbarrepublik Inguschetien Zuflucht. Internationale Beobachter hatten immer wieder gegen die Lebensbedingungen in den Zeltstдdten protestiert. Viele Flьchtlinge mussten bereits drei Winter in den Zelten ausharren. Eine freiwillige Rьckkehr nach Tschetschenien lehnen die meisten Menschen wegen andauernder Kampfhandlungen und Schikanen durch das russische Militдr ab.
(epd/rUFO/kp)
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