Moskau. In der russischen Hauptstadt fielen in dieser Woche die ersten Schneeflocken. Was in Moskau noch keine Schwierigkeiten macht, verursacht in den Regionen schon die ersten Probleme. In einigen Provinzen blieben die Heizungen kalt, weil die Wohnungsgesellschaften bei den Energieversorgern in der Kreide stehen. So wird z.B. in Iwanowo, Wladimir, Woronesch, Ulljanowsk, Saratow und im fernöstlichen Wladiwostok auf Sparflamme geheizt. Noch hat der Winter freilich nicht begonnen.
In Iwanowo betragen die Lufttemperaturen etwa null Grad Celsius. Trotzdem blieben 492 Gebäuden ohne Fernwärme, darunter auch Schulen und Kindergärten. Bei etwa acht Grad Celsius in diesen Häusern ist dies alles andere als angenehm. Die örtliche Verwaltung musste sogar die städtischen Autobusse und Leichenwagen verpfänden, um die Schulden gegenüber den Energieversorgern zu decken.
In Ulljanowsk baten Kindergärtnerinnen die Eltern darum, ihren Kindern die Getränke in Plastikflaschen mitzugeben. Diese würden dann nach dem Mittag mit heißem Wasser gefüllt und als Wärmeflaschen für die Kinder während des Mittagsschlafes verwendet, berichtet die Moskauer Tageszeitung „Iswestija“.
Der für Wohnungswirtschaft zuständige Vize-Premier Wladimir Jakowlew kritisierte schon im August die mangelnde Vorbereitung der Regionen auf den Winter. Doch trotz aller Warnungen kam der Winter einem alten Tschernomyrdin-Spruch entsprechend „wie immer unerwartet.“
(ab/.rufo)
|