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20-06-2003 Panorama

Rollende Bombe in Grosny explodierte vorzeitig

foto: TWSSt. Petersburg. In Grosny scheiterte heute offenbar ein Versuch von Selbstmord-Attentätern, mit einer schweren Bombe Gebäude der Miliz zu zerstören. Ein mit Sprengstoff gefüllter Lastwagen explodierte nicht weit von mehreren Verwaltungsbauten entfernt. Zahlreiche Menschen erlitten Verletzungen, Todesopfer gab es außer den beiden Attentätern offenbar nicht.

In Grosny sollte heute offenbar ein neuer Terroranschlag nach dem Muster des verheerenden Selbstmord-Angriffs auf das Regierungsgebäude im letzten Herbst sowie auf das Ortszentrum von Snamenskoje verübt werden. Die Bombe war in einem Lastwagen versteckt. Sie explodierte jedoch vorzeitig, bis zum Gebäude einer Milizeinheit blieben 50 Meter, bis zur Tschetschenien-Filiale des Justizministeriums 150 Meter. Beide Gebäude wurden beschädigt, sind aber nicht eingestürzt, berichtete der Staatsanwalt der Republik, Wladimir Krawtschenko.

Laut Krawtschenko wollten die Terroristen gegen 16.30 Uhr mit dem Lastwagen bis zu den Amtsgebäuden vorstoßen, rammten aber eine Absperrung. Am Ort der Explosion entstand ein zwei Meter tiefer Krater. Teilweise zerstört wurden auch leerstehende Wohngebäude in der Nähe. Katastrophenhelfer suchten die Ruinen gegenwärtig nach möglichen Opfern ab. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen „Terrorismus“ eingeleitet.

Im weiten Umkreis sind aber an vielen Gebäuden die Fensterscheiben zerstört. Einheimische gehen deshalb davon aus, dass die Sprengkraft der Bombe ähnlich oder sogar größer war wie bei dem Anschlag auf das Regierungsgebäude. Allein in einem Krankenhaus 300 Meter vom Tatort entfernt wurden 17 Verletzte unter dem Personal gezählt.


Bei www.aktuell.RU
• 40 Tote bei Terroranschlag in Tschetschenien
Neben durch Splittern verletzten fünf Milizionären sollen auch mehrere Passanten und Insassen von Fahrzeugen verletzt worden sein. Todesopfer unter der Zivilbevölkerung soll es nach ersten Berichten nicht gegeben haben. Nach Angaben von 18 Uhr wurden insgesamt 36 Verletzte registriert, von denen jedoch nur vier stationär ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
(ld/.rufo)

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