Moskau. Beim europäischen Schlagerfestival in Riga belegte das russische Mädchen-Duo t.A.T.u. trotz einer massiven PR-Kampagne nur den dritten Platz. Der erste russische Fernsehkanal, der den Grandprix aus der lettischen Hauptstadt übertrug, will jetzt den Grund dafür wissen, warum es nicht zum Sieg reichte – und der stattdessen an die Türkin Sertab Erener ging. Die Abstimmung in mehreren Ländern, wo die t.A.T.u.-Mädchen besonders schlecht abschnitten, sei getürkt gewesen, erklärte der Pressesprecher des Senders Igor Burenkow.
Besonderen Erklärungsbedarf sieht Burenkow in Irland, wo die TED-Abstimmung unmittelbar vor dem Wettbewerb durch eine Expertengruppe ausgetauscht worden war. t.A.T.u. hatte am Samstagabend nach Abschluss der Auswertung nur drei Punkte hinter der Siegerin gelegen.
Russland, das anders etwa als die Bundesrepublik seit jeher seine nationalen Superstars zu dem Schlagerwettbewerb schickt, hatte fest mit einem Erfolg gerechnet. Im Vorfeld des Grandprix hatten die Zeichen für die Girlie-Band in der Tat auf Sieg gestanden. Das hatte allerdings weniger mit dem auf Russisch gesungenen langweiligen Beitrag „Ne Wer, ne bojsja, ne prosi“, sondern mit den in der Presse lancierten Gerüchten über eine abgebrochene Schwangerschaft, Heiratspläne und die Aufnahme einer dritten Sängerin in die Lesbengruppe zu tun.
Was in Russland allerdings niemand wahrhaben möchte.
(kp/.rufo)
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