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02-12-2004 Panorama

Außergerichtlicher Vergleich mit der Mafia

Vase von Swarovski (Foto: Siegmund/.rufo)Moskau. Im Gericht des Moskauer Gagarin-Bezirks beginnt ein Verfahren gegen russische Fälscher von Markenerzeugnissen des österreichischen Bijouterie- und Leuchtenherstellers Swarovski. Wie inoffiziell verlautete, wird dabei lediglich ein bereits erzielter außergerichtlicher Vergleich bestätigt.

Seit zwei Jahren wird die Moskauer Polizei mit Beschwerden von Käufern bombardiert, die „echte“ Swarovski-Leuchten erworben haben. Metallteile liefen dunkel an, Bergkristall erwies sich als geschliffenes Glas. Zwei illegale Betriebe, einer in Moskau und ein weiterer in einem seiner Vororte stellten falsche Leuchten mit Zulieferungen aus der Türkei her. Der Schaden für den Markenbesitzer wurde auf mindestens 600.000 Euro beziffert. Vor Beginn des Prozesses zog Swarovski seine Klage jedoch überraschend zurück.

Bei www.aktuell.RU:
• Falschgeld: Blütenproduktion mit dem Fotokopierer (15.10.2004)
• Moskau erklärt Schwarz-Taxis den Krieg (04.08.2004)

Ähnliche Fälle habe es bereits mit Fernsehgeräten der Firmen Philips und Panasonic gegeben, sagte der Pressesprecher der Hauptverwaltung zur Bekämpfung der Wirtschaftsverbrechen des russischen Innenministeriums (GUBEP), Alexander Worobjow. Im letzten Moment zogen die Kläger ihre schriftlichen Anzeigen zurück. Die Gelackmeierten seien die Kunden, so Worobjow. Garantiewerkstätten weigerten sich, gefälschte Fernseher zur Reparatur anzunehmen. Deshalb wolle die GUBEP im Fall Swarovski auf die Verurteilung der Fälscher drängen.

Laut GUBEP weigern sich russische Vertretungen namhafter Westfirmen oft, deren Ruf in Russland zu verteidigen. Diesmal waren es nicht die russischen Vertreter, sondern österreichische Mitarbeiter der Firma, die nach Moskau zu Gesprächen mit der beklagten Seite kamen. Die Frage stehe im Raum, ob sie aus Angst vor kriminellen Gruppen oder aus anderen Gründen handelten, heißt es. Man erwäge die Möglichkeit, russischen Käufern vom Erwerb der Erzeugnisse solcher Firmen abzuraten, sagte Worobjow.

(adu/.rufo)

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