Moskau. Der bekannteste russische Popsänger, Filipp Kirkorow, ist von einem Gericht im südrussischen Rostow am Don wegen Beleidigung einer Journalistin verurteilt worden. Der Künstler muss für einen wüsten Schimpf-Ausbruch während einer Pressekonferenz eine Geldstrafe in Höhe von 60.000 Rubel (umgerechnet knapp 1.700 Euro) zahlen.
Der Sänger hatte die Journalistin Irina Arojan vor einem Auftritt in Rostow am Don im Frühjahr übel beschimpft, weil ihm ihre Frage nach den vielen Remakes in seinem Repertoir nicht gefiel. Ausschnitte des Wortwechsels wurden in den Fernsehnachrichten gesendet und fanden über mehrere Wochen hinweg ein landesweites Medienecho. Mehrere Dutzend Radio- und Fernsehsender schlossen sich einem Kirkorow-Boykott an.
Die Staatsanwaltschaft in Rostow am Don hatte auf Antrag der betroffenen Frau Ermittlungen wegen «öffentlicher Verunglimpfung» eingeleitet und den Fall vor Gericht gebracht. Kirkorow Anwälte hatten vergeblich dafür plädiert, den Vorfall allenfalls als Ordnungswidrigkeit zu werten.
Kirkorow selbst hatte an dem Prozess nicht teilgenommen. Ob er Berufung gegen das Urteil einlegt, wurde zunächst nicht bekannt.
(epd/kp)
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