Moskau. Einer wird gewinnen: Am Montag begann der Prozess gegen den russischen Popstar Filipp Kirkorow an einem Gericht in Rostow am Don. Der Sänger hatte im Mai bei einer Pressekonferenz die Journalistin Irina Arojan unflätlich beschimpft, weil ihm ihre Frage nicht gefallen hatte. Jetzt zieht es Kirkorow vor, der Beleidigten nicht mehr unter die Augen zu treten.
Usprünglich sollte der Prozess wegen Beleidigung bereits vor zwei Wochen beginnen. Weil der Angeklagte nicht erschienen war, musste die Anhörung verschoben werden. Aber auch am Montag zog der Ehemann der Pop-Diva Alla Pugatschowa es vor, auf der Krim ein Konzert zu geben.
„Ich glaube, dass Kirkorow einfach Angst bekommen hat“, sagte der Anwalt der Klägerin, einer Journalistin der „Don Zeitung“, in einem Interview mit Radio „Echo Moskaus“. Doch der Angeklagte, der mit seiner Schimpf-Aktion russlandweit für Proteste sorgte, vertritt eher einen arroganten Standpunkt. Er will seinen Moskauer Staranwalt gegen eine beliebige Anwaltskanzlei in Rostow am Don auswechseln, die die Verteidigung für 500 Rubel (ca. 17 Euro) übernehmen würde.
Seinen Ausraster auf der „unglücklichen Pressekonferenz“, wie Kirkorow sie selber bezeichnet, hat der Sänger inzwischen selbst vermarket. Nachdem die Schimpfworte bereits als Rap durchs Internet kursierten, sind sie jetzt – anders zusammengemischt – auch auf einer Single des Urhebers zu hören. „Das ist mein Business. Irgendeine Dividende muss ich schließlich aus dieser Geschichte ziehen“, meinte Kirkorow.
Sollte er verurteilt werden, droht dem Sänger eine Geldstrafe oder 180 Stunden Sozialarbeit.
(sp/.rufo)
|