Moskau. Gerade erst bescheinigte eine europaweite Umfrage den Deutschen, dass sie unter den Nachbarvölkern alles andere als beliebt sind. Ausgerechnet in Russland ist eigentlich alles ganz anders. Zum Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion erklärten 91 Prozent der befragten Russen, sie empfänden keine Abneigung oder Rachegefühl mehr gegenüber den Deutschen.
Vor fünf Jahren waren es noch fünf Prozent weniger, berichtete die „Iswestia“ unter Berufung auf eine Studie des Soziologen Juri Lewada.
Dennoch kam es am Jahrestag des Kriegsbeginns in Moskau zu einem Zwischenfall: Aktivisten der radikalen National-Bolschewistischen Partei ketteten sich am Dienstag in Moskau an das Gebäude des deutschen Industrie- und Handelszentrums, in dem auch der Verband der Deutschen Wirtschaft untergebracht ist. Die etwa zwanzig jugendlichen Demonstranten forderten in Sprechchören Entschädigungszahlungen aus Deutschland für die russische Kriegsveteranen, teilte die deutsche Botschaft auf Anfrage mit.
Einige Aktivisten kletterten Fernsehberichten zufolge auf den Balkon des Gebäudes und hissten dort Parteiflaggen. Außerdem entrollten Sie eine Losung mit der Aufschrift „22. Juni – Wir vergessen nicht und verzeihen nicht“. Einige Teilnehmer der Protestaktion wurden von der Polizei festgenommen und mussten später pro Person eine Strafe von umgerechnet 15 Euro wegen Abhaltens einer „nicht genehmigten Kundgebung“ zahlen.
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