Moskau. Nur zweieinhalb Monate nach seiner Verurteilung wegen illegalen Waffenbesitzes ist der russische Schriftsteller Eduard Limonow am Montag auf Bewährung aus der Haft entlassen worden. Die Leitung des Straflagers hatte die vorzeitige Freilassung wegen guter Führung befürwortet.
Limonow war im April diesen Jahres zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte sich mit ihrer Forderung nach einer höheren Strafe nicht durchsetzen können, weil das Gericht den Schriftsteller von dem Anklagepunkt freisprach, einen gewaltsamen Umsturz geplant zu haben.
In seinen Schriften hatte Limonow vor seiner Verhaftung das Szenario für einen bewaffneten Aufstand im mehrheitlich von Russen bewohnten nördlichen Kasachstan entworfen. Der Skandal-umwitterte Schriftsteller ist auch Vorsitzender der russischen Nationalbolschewistischen Partei, die eine Mischung links- und rechtsextremistischer Ideologien vertritt. Limonows Anhänger halten ausdrücklich auch den bewaffneten Kampf für ein angemessenes Mittel zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele.
Limonow selbst war noch zu Sowjetzeiten in den Westen emigriert, lebte viele Jahre lang in Frankreich und den USA und besitzt einen französischen Pass. Er kämpfte im moldawischen Bürgerkrieg auf der Seite der separatistischen Dnjestr-Republik und später gemeinsam mit serbischen Freischärlern in Bosnien. Seine Anhänger gehörten beim zweiten Moskauer Putsch 1993 zu den Vertreidigern des Weißen Hauses.
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