Moskau. Der Chef der Werbeagentur NFQ Boris Goldmann kam am Montagabend bei einem Bombenanschlag ums Leben. Mit ihm starben seine vier Begleiter und der Attentäter. Das Fahrzeug Goldmanns hatte an einer Kreuzung im Süden Moskaus gehalten, als ein Motorradfahrer ein Sprengpaket aufs Wagendach legte. Die Bombe explodierte, noch ehe der Attentäter flüchten konnte. Wahrscheinlich sind ehemalige Geschäftspartner in den Anschlag verwickelt.
NFQ machte u.a. Reklame für Mercedes Benz und Rumstore in Russland. Die Werbeagentur war auch an der Wahlkampagne für Boris Jelzin 1996 beteiligt. Nach einem Finanzskandal 1999 stiegen zwei der Mitgründer bei NFQ aus. Es soll anschließend erhebliche Verteilungsschwierigkeiten zwischen ihnen und Goldmann gegeben haben.
Nach einem ersten, fehlgeschlagenen Attentat im Herbst 2003 hatte Goldmann seine ehemaligen Geschäftspartner beschuldigt, ihn töten zu wollen. Die Hintermänner der Aktion konnten jedoch nicht ermittelt werden. Auch dieses Mal erwiesen sich erste Gerüchte, dass ein Mitorganisator gefasst wurde, als Fehlinformation.
Der Attentäter selbst wurde von seinen Hintermännern offenbar ebenfalls nicht vollständig informiert. Der Sprengsatz detonierte nur wenige Augenblicke, nachdem der Motorradfahrer ihn aufs Wagendach gelegt hatte. So kam der bestellte Killer ums Leben.
Verletzt wurden ebenfalls drei Insassen eines benachbarten Fahrzeuges. Die Sprengkraft der Bombe zerriss auch die Fensterscheiben eines benachbarten Hauses bis zum vierten Stock.
(ab/.rufo)
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