Moskau. Schon am Sonntagabend bildeten sich vor den Moskauer Kirchen langen Schlangen von Gläubigen mit leeren Wasserkanistern. Auch am Montag ließen sich viele Russen in ihrer Kirche gesegnetes Wasser in Flaschen und Eimer abfüllen, das sie im angebrochenen Jahr vor allem Übel bewahren soll. Das orthodoxe Fest der Taufe Jesu („Kreschtschenie“) ist aber auch der Lieblingsfeiertag für alle Mitglieder der so genannten „Walross-Klubs“.
Zu keiner Zeit des Jahres ist ein Bad in einem Eisloch so nützlich, wie in der Nacht zum Tauffest. Der orthodoxen Überlieferung nach verwandelt sich gewöhnliches Wasser dann in das Wasser des Jordan. Ein winterliches Bad säubert die Seele und bewirkt die Vergebung der über das Jahr angehäuften Sünden. Nicht nur fanatische Fans des Winterbadens wagten sich daher mit Badehose in die Moskauer Stadtparkteiche.
Das zum Tauffest abgefüllte Wasser bleibt nach Überzeugung der orthodoxen Gläubigen das ganze Jahr über frisch. Wichtig dafür sei aber, die Flaschen nicht etwa im Kühlschrank, sondern neben einer Ikone aufzubewahren.
Weitere Nutzung im Internet oder Veröffentlichung auch auszugsweise nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe www.aktuell.RU
www.aktuell.RU ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.