Moskau. Der Versuch, in Moskau eine neue Abendzeitung zu etablieren, ist gescheitert. Die „Stolitschnaja Wetschernjaja Gaseta“ („Hauptstädtische Abendzeitung“) hat ihr Erscheinen eingestellt. Der Herausgeber „New Media Publishing Group“ hatte zuvor erklärt, die Finanzierung des Blattes nach nur etwas über einem Jahr einzustellen. Sämtliche Mitarbeiter wurden fristlos entlassen.
Die „Stolitschnaja Wetschernjaja Gaseta“ war mit einer Auflage von 65.000 Exemplaren erschienen. Zum größten Teil wurde sie an belebten Plätzen in der Innenstadt von Straßenverkäufern vertrieben.
Medienberichten zufolge war die Zeitung von dem russischen Stromerzeuger RAO EES und dessen Chef Anatolij Tschubais finanziert worden. Angeblich hatten die Investoren geplant, das Blatt als Wahlkampfwaffe gegen den Moskauer Oberbürgermeister Juri Luschkow einzusetzen, der als Erzrivale des ehemaligen russischen Chef-Privatisierers Tschubais gilt. Offizielle Angaben über die Investoren der gescheiterten Zeitung gibt es nicht.
In Moskau erscheinen derzeit mehrere dutzend Tageszeitungen. Die einzige ursprüngliche Abendzeitung der Hauptstadt, „Wetschernjaja Moskwa“ („Abendliches Moskau“), wird ihren Abonennten bereits seit längerer Zeit erst am folgenden Morgen zugestellt und ist auch an Zeitungskiosken so gut wie nirgendwo erhältlich.
(epd/kp)
|