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14-04-2004 Kultur

Neue Klage gegen Primaballerina des Bolschoi Theaters

St. Petersburg. Der Trubel um die Primaballerina des Bolschoi Theaters, Anastassija Wolotschkowa, will kein Ende nehmen. Im St. Petersburger Gericht wurde am Dienstag erneut eine Klage gegen die Wolotschkowa eingereicht. Die Innenarchitektin Elena Kostina erhebt Ansprüche in Höhe von rund 1 Million USD für Projektierungs- und Ausführungsarbeiten in der Wohnung der Balletttänzerin.

Da Anastassija Wolotschkowa weder Kauf noch Renovierung des neuen Domizils öffentlich machen wollte, wurde an ihrer Stelle mit der Mutter ein Vertrag abgeschlossen. Doch schon ein viertel Jahr später gab die Wolotschkowa-Mutter alle Rechte und Vollmachten zurück und erklärte sich als nicht mehr zuständig.

Die Arbeiten in der Wohnung wurden im Juni 2002 zur allgemeinen Zufriedenheit abgeschlossen und Kostina erhielt für ihre Arbeit ein „Herzliches Dankeschön“, aber kein Geld. Die reichte der Innenraumdesignerin offensichtlich nicht. Neben dem finanziellen Verlust wiegt besonders der Imageschaden für Kostina schwer, sagt Elena Kostina. Für alle Leiden materieller und psycho-physiologischer Art fordert sie daher von den Wolotschkowas rund 35 Millionen Rubel für Bauplanung und -ausführung.


Bei www.aktuell.ru:
• Wolotschka prellt Petersburger Bau-Desinger? (04.02.2004)
• Ballerina gewinnt Prozess (27.11.2003)
• Primaballerina bleibt arbeitslos (08.10.2003)
• Bolschoi Theater entlässt Primaballerina (17.09.2003)

Einen Akt der Kooperation für zwei Primaballerina-Gestrafte hat Kostina schon im Visier. Sollte ihre Klage erfolgreich sein, will sie dem Bolschoi Theater bei der Begleichung jener Gerichtskosten helfen, die dem Theater im Zusammenhang mit der Arbeitsklage der Ballerina entstanden. Im Herbst letzten Jahres sorgte die Entlassung Wolotschkowas aus dem Ensemble des Bolschoi Theaters und der folgende Rechtsstreit um Wiedereinstellung für Furore. Das Bolschoi unterlag und musste die allürenreiche Primaballerina wieder einstellen.

Doch bis dato durfte Anastassija Wolotschkowa am Bolschoi nicht wieder auftreten und muss damit auch auf ihre Gage von 1.000 USD pro Auftritt verzichten. Die monatlich gezahlten 2800 Rubel (knapp 100 USD) reichen nicht, so dass die Tänzerin nach einer zweiten Ballettbühne Ausschau hielt. Sobald die finanziellen Fragen geregelt sind, wird Anastassija Wolotschkowa im südrussischen Krasnodar als Sterbender Schwan zu sehen sein. Ob sie trotz Vertrag irgendwann wieder eine Hauptrolle am Bolschoi erhalten wird, ist nach all den Querelen fraglich.

(cu/.rufo)


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