Видео ролики бесплатно онлайн

Смотреть супер видео

Официальный сайт pepsilight 24/7/365

Смотреть видео бесплатно

Mord an Politkowskaja: Zeitung verdächtigt Kadyrow
Ein bisschen deutsch: Der Petersburger Tee-Scheich
suchen ►


Dringend renovierungsbedürftig: Bolschoi Theater ()
Dringend renovierungsbedürftig: Bolschoi Theater ()

Bolschoi: Das wichtigste Aushängeschild des Landes wird renoviert

Seit 150 Jahren war das Gebäude nicht generalüberholt worden. Der Umbau war längst fällig. Schon 1987 hatte es einen „Beschluß von Partei und Regierung“ gegeben, das Gebäude von Grund auf zu rekonstruieren. Stattdessen wurde nur der bröckelnde Putz an den Säulen erneuert. Der nächste Renovierungstermin war 1997. Dann sollte die Rekonstruktion 2003 beginnen - aber es wurde wieder nichts. 2005 beginnt die Renovierung und der Betrieb der Ersatzbühne.

Mit halbherzigen Maßnahmen lässt sich nichts mehr ausrichten. In den 60er Jahren wurde das Grundwasser durch eine unterirdische Betonwand vom Kleinen Theater mit dem sitzenden Denkmal des Dramatikers Alexander Ostrowski davor umgeleitet – direkt unter die Säulenpforte des Bolschoi. Danach wurden dessen alte Natursteinfundamente, die sich ohnehin grundsätzlich nicht berechnen lassen, vollends unbrauchbar.

Die Bühnenmechanik ist museumsreif. Sie wurde um 1900 von Siemens eingebaut. Klangkörper unterhalb der Decke und unter dem Orchester wurden in den 30er Jahren vorigen Jahrhunderts durch eine Betonplatte verstärkt, was die Akustik beeinträchtigte. Von permanenter Brandgefahr und ähnlichen Dingen ganz zu schweigen.

Das neue Bolschoi im Jahre 2008: innen größer und außen schön

Das Bolschoi soll innen größer werden und außen schön bleiben. Die Fläche des Theaters solle durch neue unterirdische Etagen vergrößert werden, sagte der Generaldirektor Anatoli Ixanow in einem Interview. Äußerlich soll das klassizistische Gebäude unverändert bleiben. Innen soll das jetzige 1:1 Verhältnis zwischen dem Zuschauerraum und der Bühne modernen Anforderungen entsprechend in 1:4 umgewandelt werden. Die Imbissräume werden größer. Neue Fahrstühle werden eingebaut. Die Bühnenbilder sollen künftig geräuschlos während der Vorstellung gewechselt werden.

Schon vor Beginn der Rekonstruktion wurden 350 Millionen US-Dollar für Vorbereitungsarbeiten ausgegeben. Was das Gesamtprojekt kosten wird, wagt momentan niemand einzuschätzen. Die Theaterleitung nennt Zahlen von einer Milliarde Dollar.

Vor und hinter den Kulissen des Bolschoi: eine Geschichte byzantinischer Intrigen

Der Umbau war nicht nur wegen technischer und finanzieller Probleme immer weiter verzögert worden. Das Bolschoi war schon zur Zarenzeit ein Ort byzantinischer Inrigen gewesen. Das erwähnte unter anderem der große Sänger Fjodor Schaljapin in seinem Memoirenbuch „Die Maske und die Seele“. In postsowjetischer Zeit nahmen die Kulissenkämpfe aber nie gekannte Formen und Ausmaße an.

1995 vertrieb der Ex-Präsident Boris Jelzin den langjährigen Ballettchef Juri Grigorowitsch. Es war ein reines Politikum. Grigorowitsch war ein Günstling von Jelzins Intimfeind Michail Gorbatschow gewesen. Sein Nachfolger wurde auf Beschluss Jelzins der Tänzer Wladimir Wassiljew, der 1991 die Demokratie auf den Barrikaden des russischen Weißen Hauses verteidigt hatte.

Natürlich war die Entscheidung des Präsidenten, der sich bei Tenniswettbewerben wohler fühlte, als in der Zarenloge des Bolschoitheaters, nicht auf seinem Mist gewachsen. In der Regierung plädierte der Chef der Kulturabteilung, Igor Schabdurassulow, der mehr Einfluß als das zuständige Ministerium besaß, für ein Vertragssystem bei der Besetzung von Posten im Bolschoi. In Wien wurde eine Bolschoi-Stiftung gegründet, die von großen europäischen (darunter auch deutschen) Banken und Firmen finanziert wurde. Das Große Theater sollte modernisiert und kommerzialisiert werden.

Unter Jelzin verpatzte Perestroika im Bolschoi

Besonders im Ballett spielte aber der Wunsch, alles anders als der Vorgänger Juri Grigorowitsch zu machen, eine verhängnisvolle Rolle. \\"30 Jahre lang hat er uns gelehrt, daß es nur eine Art zu tanzen gibt\\", erklärte Gordejew. \\"Romeo und Julia\\" von Sergej Prokofjew wurde neu aufgeführt. Es war eine genaue Kopie der allerersten Inszenierung Leonid Lawrowskis aus dem Jahr 1946 mit Galina Ulanowa in der Hauptrolle. Nun konnten aber die beiden neuen \\"Julias\\" Gratschowa und Stepanowa jener großen Tänzerin nicht das Wasser reichen. Der erwartete große Erfolg blieb aus.

Grigorowitsch, der nach seiner Entlassung aus dem Bolschoj zunächst vom Londoner Covent Garden aufgelesen wurde, war nach Aussagen vieler Zeitzeugen ein recht unangenehmer Typ, aber eben ein großer Choreograph. Der geniale Tänzer Wassiljew erwies sich dagegen als miserabler Manager und Ballettmeister.

Die Auswirkungen für das Theater waren verheerend

Plötzlich gab es Eintrittskarten an der Kasse frei zu kaufen – im Bolschoi bisher unvorstellbar. In der Fachpresse erschienen vernichtende Kritiken. Künstlerstreiks und Aussperrungen folgten. Der radiklae Reformer Gordejew wurde schließlich durch Alexej Fadejetschew ersetzt, was jedoch keine generelle Lösung brachte.

Vor dem Hintergrund dieser Bühnenbeben wollte man den Umbau nicht riskieren. Sonst wäre von der Ballett- und der Operntruppe womöglich auch nur ein Trümmerhaufen geblieben.

Putin versucht die „Bühnenbeben“ zu beenden

Im Herbst 2000 leitete Wladimir Putin eine „Gegenrevolution“ ein. Der künstlerische Leiter Wassiljew und der exekutive Direktor Wladimir Kokonin mussten gehen. Das Bolschoi verlor seine Autonomie. Der neue Generaldirektor Anatoli Iksanow und der künstlerische Direktor, Dirigent Gennadi Roschdestwenski, wurden dem Kulturministerium unterstellt. Für Putin ging es in erster Linie um die Renovierung. Nach dem Brand im Moskauer Fernsehturm und dem Untergang des atomaren U-Bootes Kursk wäre ein eventuell möglicher Einsturz des Bolschoitheaters der letzte Tropfen in den Augen der Öffentlichkeit gewesen.

Jetzt scheint es endlich so weit zu sein, dass die Renovierungsarbeiten beginnen können. Freilich ist die Skandalserie, die das Haus erschüttert, noch lange nicht beendet.

Neuer Skandal um Primaballerina Wolotschkowa

Im Herbst 2003 feuerte Generaldirektor Iksanow die Primaballerina Anastasija Wolotschkowa. Die gut gewachsene Tänzerin sei zu schwer, hieß es zur Begründung. Er habe einfach keinen Partner für sie. Der aufgehende Star Nikolai Ziskaridse habe sich als letzter geweigert, die Übergewichtige auf der Bühne ´rumzuschleppen. Die Ballerina klagte gegen das Theater beim Arbeitsgericht und bekam Recht. Iksanow wurde verpflichtet, das einseitig gelöste Arbeitsverhältnis wieder herzustellen.

Seither steht ihr Name wieder auf der Liste der ersten Tänzerinnen, nur bekommt sie keine dem angemessenen Rollen. Bei Pressekonferenzen nimmt sie sich kein Blatt vor den Mund. Wolotschkowa spielt in zweifelhaften Filmen im In- und Ausland. Der ebenfalls geschasste Altmeister Grigorowitsch lud sie in das südrussische Krasnodar ein, wo er ein neues Balletttheater aufbaut.

Bei Russland-Aktuell
• Moskauer Ballet-Szene: Bühnenleben und Bühnenbeben rund ums Bolschoi
Die neue Bolschoi-Direktion und der Ballettchef Alexej Ratmanski konnten schliesslich die Situation zumindest vorübergehend stabilisieren. Die Krise der 90er Jahre hat trotzdem unverkennbare Spuren hinterlassen.

Neben Ziskaridse hat das Theater noch drei oder vier sehr gute Tänzer. Auch die Liste der ersten Tänzerinnen lässt sich sehen. An dieser Stelle seien Nadjeschda Gratschowa, Nina Ananiaschwili und Uljana Lopatkina erwähnt. Keine von ihnen hat aber auch nur annähernd das Format einer Galina Ulanowa oder Maja Plissezkaja. Gefeierte Paare wie einst Wassiljew und Maximowa gibt es längst nicht mehr.

Primaballerinas – Mätressen von Zaren und Parteibossen

Das Bolschoi Ballett will gepflegt werden. Vor der Revolution rekrutierten sich die Geliebten russischer Zaren und Großfürsten aus den Reihen seiner Primaballerinen. In der Sowjetzeit traten Politbüromitglieder der KpdSU an die Stelle der Fürsten. Um nur ein Beispiel zu nennen: Stalins Verteidigungsminister Kliment Woroschilow sorgte mit seinen häufgen Besuchen hinter den Kulissen für Gerüchte. Man kann sich über die moralische Seite dieser Art von Kunstförderung streiten, dem Theater kam dies aber unzweifelhaft zugute.

Das Bolschoi wird wieder als Aushängeschild des Landes gebraucht

In der neuen Umbruchzeit wurde das Bolschoitheater – aus welchen Gründen auch immer – vernachlässigt. Jetzt macht sich das Streben der Landesführung nach einer Aufwertung der Rolle Russlands wieder bemerkbar, ein Hoffnungsschimmer für das Bolschoi. Es war immer das Aushängeschild der russischen Großmacht gewesen. Man glaubt Anzeichen dafür zu erkennen, dass es wieder gebraucht wird.

(adu/.rufo)



Artikel versenden Leserbrief Druckversion


nach oben
Alle Berichte aus dieser Rubrik
Alle Artikel vom Sonntag, 20.03.2005
Zurück zur Hauptseite





Als Chef vom Dienst ist für Sie
im Moment im aktuellen Einsatz
Lothar Deeg, St. Petersburg

Schnell gefunden
Madonna in Moskau
Deutsche Filmklassiker im DRH
Nach Moskau fliegen
Die Top-Themen
Kopf der Woche
Teuerster Seitensprung der Weltgeschichte
St.Petersburg
St. Petersburg: drei aktuelle Ausstellungstipps
Moskau
Fotowettbewerb: Ansichten von Moskau
Thema der Woche
Russland kritisiert Atomtest mit Zurückhaltung
Kaliningrad
Kaliningrad: Millionäre an die Macht
Kommentar
Ostseeraum: Dynamisch, integriert, nicht sexy genug

Kaliningrad kompakt
02.10.2006 Mafioso auf offener Straße erschossen
30.09.2006 Gedenken an Holocaust bei Synagoge
29.09.2006 Millionäre an die Macht
29.09.2006 Millionäre an die Macht
29.09.2006 Bernsteinmuseum zeigt Jubiläumsschau
28.09.2006 Lukoils Raffineriepläne gestorben
28.09.2006 Umweltbewegung in Kaliningrad? Aktion gegen Müllflut
25.09.2006 Dem Aufschwung fehlen die Arbeiter
23.09.2006 Bald neue Grenzsperrzonen?
22.09.2006 Neues Zentrum für "Bernstein-Tourismus"?
20.09.2006 Ostseeraum: Dynamisch, integriert, nicht sexy genug
20.09.2006 Herbst hält mit Pilzvergiftungen Einzug
19.09.2006 Heimatmuseum feiert Geburtstag
19.09.2006 Bald Strom aus Polen?
18.09.2006 Moskau und Kaliningrad rücken dichter zusammen


Alle Berichte bei www.aktuell.RU ab 2000 finden Sie in unserem Archiv
Weitere Nutzung im Internet oder Veröffentlichung auch auszugsweise
nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe www.aktuell.RU
E-mail genügt
aktuell.RU ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.

Basis-Information aus Russland und der Provinz auf deutschen Internetseiten:
www.sibirien.ru, www.wolga.ru, www.baikalsee.ru, www.kaukasus.ru, www.sotschi.ru, www.baltikum.ru, www.nowgorod.ru, www.nischni-nowgorod.ru, www.nowosibirsk.ru, www.rubel.ru, www.kultur.ru

В хорошем качестве hd видео

Смотреть видео онлайн