Moskau. Der Flugzeugbauer Suchoi will in Zukunft verstärkt Passagierflugzeuge bauen. Bei der ILA vom 10. -16. Mai 2004 in Berlin stellen die russischen Jet-Konstrukteure Regionalflugzeuge vor, die zwischen 60 und 100 Passagiere befördern können. Bisher war Suchoi vor allem durch die militärischen Jagdflieger SU-27 und SU-30 bekannt.
Auch wenn SU-Generaldirektor Michail Pogosjan nicht daran glaubt, dass während der Luftfahrtmesse Verträge abgeschlossen werden, blickt der gebürtige Armenier optimimistisch in die Zukunft. „Das Tal liegt hinter uns, Suchoi zeigte im letzten Jahr schon Wachstum“, sagte Pogosjan. Tatsächlich stieg der Umsatz des Konzerns im vergangenen Jahr um 300 Mio. USD auf 1,5 Mrd. USD an. Etwa 95 Prozent der Verkaufserlöse kamen dabei aus dem Export.
In diesem Jahr rechnet Pogosjan mit dem Vertragsabschluss für 46 Flugzeuge. Innerhalb von zehn Jahren sollen 800 Passagierjets abgesetzt werden. Zurzeit beträgt der Anteil der Zivilflugzeugproduktion gerade einmal fünf Prozent am Gesamtumsatz.
Als Wettbewerbsvorteil im Kampf um Marktanteil bei Passagierflugzeugen sieht Pogosjan die relativ niedrigen Preise von SU. Er nannte zwar keine konkreten Zahlen, versicherte aber, dass die Flugzeuge zehn -15 Prozent unter dem Weltmarktpreis liegen würden, da die Maschinen zu 70 Prozent in Russland produziert würden. Zusätzlich profitiert Suchoi vom Bekanntheitsgrad seiner Militärflugzeuge. „Suchoi-Jagdflieger sind weltweit ein Begriff“, sagte Pogosjan am Mittwoch.
Da der russische Markt zu klein ist, um neue Projekte zu verwirklichen, sucht SU seine Kunden für einen neuen Regionaljet weltweit. Potentielle Klienten seien u.a. Lufthansa, Finnair und Air France, mit denen bereits Vorverhandlungen gelaufen seien, versicherte Pogosjan.
Die Arbeit an den Militärmaschinen wird wegen des zivilen Luftfahrtprogramms nicht beeinträchtigt. Pogosjan teilte auf eine Frage von russland-aktuell mit, dass die Entwicklung des Jagdfliegers der fünften Generation derzeit nach Plan laufe und so 2015 abgeschlossen sein könne. „Das hängt natürlich mit der weiteren Finanzierung des Projekts zusammen. Verzögerungen sind nicht auszuschließen, bestes Beispiel dafür ist der Eurofighter“, sagte der SU-Generaldirektor zu diesem Thema.
(ab/.rufo)
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