In seiner ersten Publikation im Ausland glänzte Medwedjew nicht mit sensationellen Neuigkeiten, machte dafür aber die schon bekannte Linie des Kremls deutlich. Es gebe in Zukunft keine Sonderbehandlung für Oligarchen. Dies sei keine Aufweichung, sondern eine Stärkung des Rechtsstaates, argumentierte Medwedjew den Yukos-Fall.
Das neue Parlament bezeichnete Medwedjew als konservativ-zentristisch. In einem Jahr werde sich zeigen, wei effektiv und erfolgreich es arbeite, sagte der Kremlstabschef. Die Unterstützung Putins bei der Liberalisierung der restrikten Währungspolitik und weiteren Wirtschaftsreformen (Zoll-, Boden-, Rentenreform) sei wichtig.
Unterstützung erhielt Medwedjew von Weltbankchef James Wulfensohn. Der bekam von Putin am Dienstag den Freundschaftsorden für sein Verdienst um die internationale Zusammenarbeit. Wulfensohn bescheinigte Russland, in den letzten Jahren gute Arbeit auf ökonomischem Sektor geleistet zu haben. Die Abhängigkeit Russlands von internationalen Finanzhilfen (u.a. der Weltbank) habe deutlich nachgelassen.
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