St. Petersburg. Die Leasing-Gesellschaft „Iljuschin Finance Co.“ hat die russische Regierung um einen Kredit von 100 Millionen Dollar zugunsten Kubas gebeten. Für diesen Betrag würde der Karibikstaat in Woronesh gerne zwei Iljuschin 96-300M kaufen – wobei eine der Maschinen für Cubas Staatschef Fidel Castro persönlich als Dienst-Flugzeug gedacht ist.
Klappt der Deal, bekäme Castro ein VIP-Flugzeug des gleichen Typs, wie es gegenwärtig auch für Russlands Präsident Putin vorbereitet wird. Gegenwärtig ist der Altrevolutionär auf Reisen mit einer altertümlichen Il-62 unterwegs, die laut „Kommersant“ Anfang der 70er Jahre gebaut wurde.
Der Vertrag zwischen der kubanischen Fluggesellschaft Cubana Aviacion und dem Woronesher Flugzeugwerk WASO ist bis hin zu den technischen Details der beiden Langstreckenmaschinen ausgehandelt. Bleibt die Frage, wie die Rechnung von „etwas über 100 Millionen Dollar“, so Alexander Rubzow, der Chef von „Iljuschin Finance Co.“ bezahlt werden kann. Seine Firma wandte sich deshalb gestern an das Finanzministerium und die Roseximbank mit der Bitte, Kuba einen ensprechenden Kredit einzuräumen, um den Leasingvertrag abzudecken.
Offiziell sollen beide Il-96 an die kubanische Airline gehen. Nach Informationen des „Kommersant“ ist aber vorgesehen, eine davon als VIP-Maschine für den Transport des „maximo lider“ umzurüsten. Das modernisierte Baumuster 300M erlaube, ohne größere Schwierigkeiten das Kabinenmobiliar zu verändern.
Geliefert werden sollen die Flugzeuge im Falle einer Vertragsunterzeichnung bis Ende 2004. Da so schnell in Woronesh keine neuen Flugzeuge gebaut werden können, wird Cubana voraussichtlich zwei der sechs Maschinen erhalten, die dort seit langem für die Aeroflot vorbereitet werden. Die russische Airline war aber bisher darum bemüht, die vertraglich zugesicherte Übernahme dieser Flugzeuge zu verzögern. Aeroflot warte „gerne noch anderthalb oder zwei Jahre, wenn die kubanische Rebierung sich entscheidet, diese Flugzeuge zu kaufen“, erklärte dann auch ein Aeroflot-Vertreter gegenüber dem „Kommersant“.
(ld/.rufo)
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