Perm. Am Freitag schloss in Perm die Austellung Russian Venture Fair ihre Pforten. Das erklärte Ziel der Ausstellung war es, für 55 russische High-Tech-Projekte Investoren im In- oder Ausland zu finden. Die Exponenten kamen aus verschiedenen Teilen Russlands und vertraten die unterschiedlichsten Branchen, von Chemie bis Software-Entwicklung.
Insgesamt hoffen die Aussteller auf Investitionsgelder in Höhe von 50 Millionen USD. Ob es tatsächlich zu Geschäftsabschlüssen kam, wurde allerdings nicht bekannt gegeben. Den Preis für die beste Projektpräsentation - ein Diplom und einen Rechner - bekam ein kleiner Optik-Hersteller aus Sankt Petersburg.
Sergej Kirienko, der Generalgouverneur der Wolga-Region, zu dem das Gebiet Perm gehört, kündigte während einer Pressekonferenz an, dass in dem ihm unterstellten Verwaltungsgebiet künftig eine "Innovationsinfrastruktur" aufgebaut werde. Gesetze sollen den Unternehmern Steuerentlastungen bringen, gebietsübergreifende Kommunikationsnetze und Technoparks sollen geschaffen werden. Nach Meinung von Kirienko, ist eine staatliche Föderung nötig, um die Entwicklung des Venture-Kapitalismus in Russland voran zu treiben.
Russlands stellvertretender Minister für Wissenschaft, Industrie und Technologie Andrej Fursenko wandte hingegen ein, dass es für die Ausländer im Moment in Russland einfachere Möglichkeiten gebe, Geld zu verdienen, als mit riskanten High-Tech-Projekten. Trotzdem zeige die Ausstellung die strategische Ausrichtung der russischen Wirtschaft auf wissensintensive Exporte. "In der Welt gibt es viel freies Geld. Gute Projekte sind dagegen rar", - sagte Fursenko. "Die westlichen Investoren werden sich unbedingt an russischen Innovationsprojekten beteiligen". Dies werde freilich nur der Fall sein, wenn russische institutionelle Anleger mit gutem Beispiel vorangängen.
(bw/.rufo)
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