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Wirtschaft & Geld     

09-10-2003 Wirtschaft & Geld

Fabrikumzug: Schweizer Fenster für Russland

Ruedi Herber, Fensterfabrikant (foto: dan/.rufo)Von David Nauer, St. Petersburg. „In der Schweiz braucht es keine Fenster mehr“, sagt Ruedi Herber. Der gut fünfzigjährige Zürcher hat deshalb vor rund einem Jahr seine Fensterfabrik von Oetwil an der Limmat nach Newskaja Dubrowka an der Newa verlegt. In Russland wittert er nahezu unbeschränkte Möglichkeiten für sein Produkt. „Doch auch Probleme gibt's nicht wenige“, musste er feststellen.

Durch die löchrigen Fahrwege des ehemaligen Holzkombinats von Newskaja Dubrowka pflügt sich ein Lada Niva. Am Steuer sitzt Ruedi Herber; er ist unterwegs in seine Firma. Der Zürcher hat sich auf dem Gelände eine Fabrikhalle gemietet, diese mit modernen Holzverarbeitungsmaschinen voll gestellt und produziert nun hier Fenster nach „Schweizer Qualitätsstandard“. Seit einigen Monaten läuft der Betrieb und schon schauen Hunderte von Petersburgern durch Herber-Fenster ins Freie. Doch vor dem Schweizer Unternehmer liegt noch viel Arbeit.

Zwei Jahre lang hat Ruedi Herber sich auf den Umzug seiner Fensterfabrik nach Russland vorbereitet. Seine Motivation war vor allem eine Unternehmerische: „In der Schweiz braucht es kaum mehr neue Fenster, in Russland hingegen ist der Markt fast unbeschränkt. Die alten sowjetischen Doppelfenster isolieren schlecht und sehen nicht schön aus. Die müssen alle irgendwann ersetzt werden“, sagt Herber. Das russische Klima ist zudem ein geschäftsfördernder Faktor. „Wo es kalt ist, braucht es gute Fenster. Ich wäre auch lieber in die Karibik gegangen, aber in einem warmen Land ist mein Produkt nicht gefragt“, meint er und lacht.

Aber nicht nur das meteorologische Klima ist rau in Russland - auch im Geschäftsleben geht's anders zu und her als in Oetwil an der Limmat. Dort, unweit von Zürich, hat Herber jahrelang erfolgreich geschäftet und vor ihm sein Vater, sein Gross- und sein Urgrossvater. Die Firma Herber Fenster bestand in der Schweiz 140 Jahre lang, bis Ruedi den Schritt nach Russland machte und das Unternehmen in „Herber Fenster SPB“ umtaufte. Hier ist das Umfeld ein anderes: „Die Russen zu verstehen ist manchmal schwer“, sagt Herber. Nich tnur wegen der Sprachbarriere: Der Schweizer spricht kaum Russisch und ist deshalb auf eine Übersetzerin angewiesen. Aber es gibt auch Mentalitätsunterschiede, die nicht einfach zu überbrücken sind: „Es ist fast unmöglich, mit den Russen so zu arbeiten wie in der Schweiz. Ich muss mich anpassen, nicht umgekehrt.“

Ruedi Herber, Fensterfabrikant (foto: dan/.rufo)Doch trotz der Schwierigkeiten: In der Fabrikhalle von Herber läuft die Produktion und zwar mit Schwung. Holzbalken werden verklebt, dann ausgefräst, zu Fensterrahmen zusammengesetzt, geschliffen und besprayt - am Schluss wird das Glas eingesetzt. Die Maschinen stammen alle aus Westeuropa und standen früher in Oetwil. Von den knapp dreißig Arbeiter kommen die meisten aus Newskaja Dubrowka. Und mittendrin steht Ruedi Herber. Er schaut sich einen fertigen Holzrahmen an, kontrolliert die Einstellungen an der Fräsmaschine, unterhält sich mit einer Schleiferin. Für das Gütesiegel „Schweizer Fenster“ bürgt er persönlich.

Rund 800 Fenster verlassen derzeit monatlich die Fabrik in Newskaja Dubrowka - ein guter Anfang. Aber eben nur ein Anfang, wenn es nach dem Hausherrn geht. Denn Herber möchte mit seiner Firma noch um ein Vielfaches wachsen. „Die Kapazität der Maschinen ist noch lange nicht erschöpft“, sagt er. Jetzt muss der Verkauf noch angekurbelt werden. Das sollte, hört man Ruedi Herber zu, nicht schwer sein: Halbe Vorlesungen kann er halten über den Vorzug von seinen Holzfenstern gegenüber der Konkurrenz aus Plastik oder Aluminium. „Schöner, wärmer, weniger schnell kaputt“, lautet zusammengefasst seine Argumentation. „Die russischen Kunden glauben mir“, weiß er aus Erfahrung.

Wenn Herber auf seine ersten Monate als Fensterfabrikant in Russland zurückblickt, dann bereut er den Umzug nicht. „Aber es gibt mehr Schwierigkeiten und Ärger als ich mir vorgestellt habe“, sagt er. Doch den Glauben an den Fenstermarkt Russland hat er nicht verloren: „Was ich kann, ist Fenster machen. Und Russland braucht unheimlich viele neue Fenster.“ Seine Augen leuchten.
(dan/.rufo)

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