Moskau. Der Schweizer Nahrungsmittelhersteller Nestlé kauft die Gesellschaft „Wolyn-Holding“, einen der größten Mayonaise- und Ketchuphersteller in der Ukraine. Der ukrainische Konzern liefert zehn Prozent seiner Erzeugnisse nach Russland. Nicht nur deshalb zeigen sich die russischen Konkurrenten beunruhigt. „Baltimor“ – der Ketchup-Marktführer in Russland schätzt Nestlé als „ernst zu nehmenden Gegenspieler“ ein. Aber auch der amerikanische Ketchup-Gigant Heinz plant offenbar, in Russland zu expandieren. Der Kampf um die russische Tomate hat also begonnen.
Für 100 Prozent der Aktien von „Wolyn-Holding“ bezahlten die Eidgenossen nach Schätzungen von Analysten umgerechnet etwa 23 – 27 Millionen Euro. Der Umsatz des Unternehmens beläuft sich auf 46 Milionen Euro. Nun fürchtet die russische Konkurrenz, dass Nestlé die Ukraine als „Einfallstor nach Russland“ nutzen will.
Der russische Markt für Ketchup wird auf knapp 140 Millionen Euro geschätzt. Die Hälfte davon deckt „Baltimor“ ab, etwa 12 Prozent gehen an „Petrosojus“, sieben Prozent an Unilever und vier Prozent an den amerikanischen Ketchup-Riesen Heinz. Doch Heinz will kräftig investieren, um Marktanteile zu gewinnen. Die Moskauer Tageszeitung „Kommersant“ behauptet, dass der Konzern sowohl „Baltimor“ als auch „Petrosojus“ Übernahmeangebote gemacht habe. Während „Baltimor“ ablehnte, denkt „Petrosojus“ nach Angaben der Zeitung über die Offerte nach.
(ab/.rufo)
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