Moskau. Östlich von Moskau soll die erste vollwertige gebührenpflichtige Autobahn Russlands entstehen. Die umgerechnet etwa 180 Millionen Euro teure Trasse soll die russische Hauptstadt mit dem etwa 50 Kilometer entfernten Noginsk verbinden und die parallel verlaufende, von chronischen Staus geplagte Fernstraße M7 Moskau – Nischnij Nowgorod entlasten, die mitten durch die Zentren einer Reihe von Moskauer Trabantenstädten führt.
Die Bauarbeiten an der neuen Trasse sollen nach Angaben der Moskauer Straßenbaubehörde „Mosawtodor“ im kommenden Jahr beginnen und in etwa fünf Jahren abgeschlossen sein. Eine spätere Verlängerung der Autobahn ist nicht ausgeschlossen. Während die Fahrzeugkaravanen derzeit auf der M7 häufig nur 20 Kilometer pro Stunde vorwärts kommen, soll auf der neuen Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h möglich sein.
Zur Umsetzung des Projekts steht nach Angaben des „Mosawtodor“-Direktors Igor Kossenkow ein „bedeutendes russisches Unternehmen“ als Privatinvestor bereit. Um wen es sich handelt, wollten die Verantwortlichen zunächst noch nicht sagen. Die Autobahn soll mindestens 15 Jahre Eigentum des Investors bleiben und dann vom Verwaltungsgebiet Moskau übernommen werden. Von diesem Zeitpunkt an soll die Benutzung dann kostenlos werden.
Bereits in der Vergangenheit hat es in der Umgebung Moskaus mehrere Projekte für gebührenpflichtige Schnellstraßen gegeben, die aber alle nicht oder nur teilweise verwirklicht wurden. Pläne, neben der ebenfalls völlig überlasteten Ausfallstrecke nach St. Petersburg eine neue Autobahn zu bauen, scheiterten bislang ebenso an fehlenden Finanzen, wie der Bau einer Trasse Richtung Minsk.
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Widerstand gegen den Bau der ersten russischen Privat-Autobahn könnte aber auch von Seiten der Moskauer Kleingärtner aufkommen, da die Trasse in jedem Fall das Gelände etlicher Datschen-Kolonien zerschneiden wird.
(kp/.rufo)
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