Moskau. Der russische Stromkonzern RAO EES wird ab der kommenden Woche für eine Dauer von fünf Jahren die Verwaltung des einzigen Atomkraftwerks in der Kaukasus-Republik Armenien übernehmen. Das AKW, das 40 Prozent des armenischen Strombedarfs deckt, war Anfang Juli nach dreimonatiger Unterbrechung wieder ans Netz genommen worden. Wegen erheblicher Sicherheitsbedenken fordern die EU und Umweltschützer seit Langem eine endgültige Abschaltung des Kernkraftwerks.
Das Ende der 70er Jahre in Betrieb genommene Kraftwerk vom Typ WWER-440 in der Nähe der Hauptstadt Jeriwan liegt in einer extrem Erdbeben-gefährdeten Region. Nach dem verheerenden Beben von Spitak und der Tschernobyl-Katastrophe war das Kraftwerk 1986 abgeschaltet worden. Um die katastrophalen Energiekrise zu überwinden, die Armenien nach der Unabhängigkeit und dem Beginn des Krieges mit dem benachbarten Aserbaidschan heimsuchte, ließ die Führung des Landes den zweiten Reaktorblock 1995 jedoch wieder anfahren.
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Die Übergabe des Kraftwerks an RAO EES ist Teil eines Abkommens zur Regulierung der armenischen Schulden. Der russische Strommonopolist kann über die Gewinne aus dem Betrieb des Kraftwerks frei verfügen.
(kp/.rufo)
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