Moskau. Das Atomministerium der russischen Föderation verkauft die einzige Smaragdmine Europas zum Spottpreis von einer Million Dollar an die Moskauer Gesellschaft „Norfin OOO“. Das Bergwerk im Swerdlowsker Gebiet unweit einer Stadt mit dem klingenden Namen Asbest steht seit sieben Jahren still. Die Arbeiter wurden entlassen und die Pumpen auf Grund der sich häufenden Schulden zeitweise abgestellt. Wasser überflutete daraufhin die Mine und zerstörte die Maschinen. Um den Betrieb wieder aufzunehmen, müssen mindestens zehn Millionen Dollar investiert werden.
In dem Bergwerk wurde zu Sowjetzeiten Berylliumkonzentrat für die Herstellung von Atomwaffen gewonnen. Die Smaragde waren nur ein Nebenprodukt. Als Russland die Produktion von Atomwaffen einstellte und die militärische Notwendigkeit der Mine entfiel, verlor das Ministerium die Lust am weiteren Betrieb.
Betriebsleitung und Belegschaft versuchten auf eigene Faust, das Bergwerk doch noch zu retten. Mit dem Verkauf von dort geförderten Edelsteinen sollte der Betrieb aufgekauft werden. Die Funde des Alexandriten „Patriot“ und des Smaragden „Präsident“, deren Wert von Experten auf 1,5 Millionen Dollar geschätzt wurden, wollte die russische Staatliche Schatzkammer „GosChran“ (das Gegenstück zum amerikanischen Fort Knox) aber nur mit 150.000 Dollar vergüten.
Eine Zeitlang war die Mine Ziel von Dieben und Räubern, aber auch diese verloren schließlich das Interesses und der Schacht geriet in Vergessenheit. Nun will der neue Betreiber, die GmbH „Norfin“ den Smaragdabbau wohl wieder aufnehmen.
(ab/.rufo)
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