Moskau. 27 Jahre nach dem Baubeginn hat der russische Stromkonzern RAO EES eines seiner wichtigsten Großprojekte in Betrieb genommen. Im Verwaltungsgebiet Amur ist am Montag das Burejskaja Wasserkraftwerk ans Netz gegangen. Der Bau war zwischenzeitlich wegen Geldmangels für mehrere Jahre eingefroren worden. Erst 2000 fand RAO EES 607 Millionen Rubel (17,3 Millionen Euro) für die Fortsetzung des Projekts.
Seitdem sind die Investitionen jedes Jahr gestiegen. Für 2003 sind umgerechnet 200 Millionen Euro eingeplant. Im Moment arbeitet erst eine einzige Turbine, bis 2007 werden noch drei dazukommen. Das Kraftwerk liefert Strom in die Gebiete Amur, Chabarowsk, Primorje und in das Jüdische Autonome Gebiet. Nach dem kompletten Fertigbau wird das Kraftwerk mit einer Leistung von 2000 Megawatt jährlich 7,1 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren – etwa ein Fünftel der gesamten Stromproduktion in der Region.
Die Energiewirtschaft des russischen Fernen Ostens ist von der gesamtrussischen Energiesystem praktisch isoliert. Vierzig Prozent der notwendigen Brennstoffe macht eingeführte Kohle aus, die eine Entfernung von über 3.000 Kilometern transportiert werden muss. Die Energietarife in der Region sind im Moment die höchsten im ganzen Land. Das neue Kraftwerk erlaubt, 1,75 Tonnen Kohle jährlich weniger einzuführen und Strompreise um bis zu 10% zu senken.
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