Moskau. Nach eineinhalbjährigen Verhandlungen gewährt die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRR) dem Petersburger Energieversorger „Lenenergo“ jetzt einen Kredit in Höhe von 40 Millionen Dollar. Der Kredit ist für den Umbau des Wärmekraftwerks TEZ-5 bestimmt, das die Energieversorgung vieler Stadtteile von St. Petersburg sichert.
Die EBRR finanziert derartige Projekte nur, wenn der Kreditnehmer seinerseits Mittel investiert. Das stand in Frage, als RAO EES, der Hauptaktionär von „Lenenergo“, für dieses Jahr eine Dividendenauszahlung in Höhe von ca. 950 Millionen Rubel (27 Millionen Euro) durchgesetzt hat. „Lenenergo“-Direktor Andrej Lichatschow erklärte anschließend, die Modernisierung des Kraftwerks würde eingefroren, falls keine neue Finanzierungsquellen gefunden würden.
Nachdem der Petersburger Gouverneur Wladimir Jakowlew zum Vize-Premier befördert wurde, hat Lichatschow, der als möglicher Nachfolgekandidat für den Gouverneurposten gilt, doch Geld für die Fortsetzung des Projektes gefunden. In diesem Jahr wird „Lenenergo“ ca. 600 Millionen Rubel (17 Millionen Euro) bereitstellen.
Das hoffnungslos veraltete Kraftwerk (Betriebsbeginn 1929) sollte schon mehrmals vom Netz genommen werden. Die komplette Modernisierung wird ca. drei Milliarden Rubel (86 Millionen Euro) kosten. Das ist das größte Investitionsvorhaben von „Lenenergo“ in der gesamten postsowjetischen Zeit. Vorerst ist der Bau von zwei neuen Blocken mit der Gesamtleistung von 780 MW geplant.
(bw/.rufo)
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