Moskau. Einige Aktionäre der Deutschen Telekom haben ihrem Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden Ron Sommer wahrscheinlich die Verbannung nach Sibirien gewünscht. Nun geht Sommer tatsächlich nach Russland, als Chef eines Beratergremiums des Technologie-Unternehmens Systema. Auch die übrigen Mitglieder des neunköpfigen Konsultationsrates sind keine unbeschriebenen Blätter in der russischen und internationalen Geschäftswelt. Die Bildung dieses Gremiums durch Systema sieht allerdings eher wie ein Reklamegag vor der Platzierung eigener Aktien im Ausland aus.
Mit Ron Sommer, dem Management-Direktor von Coca-Cola Douglas Daft, Nant Chemke von der indischen Investmentgesellschaft Sun-Group, dem Ex-Chef der UNESCO Federico Mayor und dem deutschen Ex-Chef von RWE Dietmar Kuhnt sitzen gleich fünf Ausländer in dem Beirat. Die russische Seite wird vertreten durch Jewgeni Primakow , den Chef des russischen Unternehmerverbandes Arkadi Wolski, den Vize-Präsidenten von RAN Schores Alfjorow und Ex-Zentralbankchef Viktor Geraschtschenko.
Der Einfluss dieser neun ehrenwerten Herren auf die Konzernpolitik dürfte sich allerdings in Grenzen halten, denn das nächste Konsultationsgespräch findet erst Ende 2003 statt. Ohnehin ist der Nutzen der Ratschläge fraglich, denn die meisten Mitglieder des Gremiums sind in der Telekommunikations- und Infotechnologie-Branche, den Standbeinen der als Finanzkorporation gegründeten Firma, fremd. Wichtiger ist, dass mit so bekannten Persönlichkeiten das Vertrauen künftiger Investoren und Partner gewonnen werden kann.
(ab/.rufo)
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