Moskau. Ab kommendem Jahr benötigen Autobesitzer auch in Russland eine Haftpflichtversicherung. Ein entsprechendes Gesetz war bereits vor zwei Jahren verabschiedet worden, konnte aber bislang nicht in Kraft treten, weil die Höhe der Beitragssätze nicht festgelegt worden war. Bislang ist ein Drittel aller Unfallteilnehmer auf russischen Straßen überhaupt nicht versichert. Unfallopfer müssen daher oft sehen, wie sie an ihr Geld kommen. Als letztes Land Europas will Russland den Missstand nun beheben.
Die neue Regelung schafft allerdings nur nur einen unzureichenden Schutz, denn die obligatorische Haftpflichtversicherung kommt nur für Schäden im Umfang bis zu 400.000 Rubel (11.400 Euro) auf. Als Berechnungsgrundlage für den Jahresbeitrag dient eine Basissumme in Höhe von 1.980 Rubel (57 Euro) im Jahr. Wieviel der Einzelne letztendlich zahlt, richtet sich nach dem Alter des Versicherten, der PS-Zahl des Wagens und auch dem Wohnort. In Moskau muss der Autohalter alle Grundwerte mit 2, in St. Petersburg mit 1,8 multiplizieren. Glück haben die Einwohner von Orten mit weniger als 10.000 Einwohnern.
Ausländische Autobesitzer in Russland mussten auch bisher schon eine Haftpflichtversicherung bezahlen. Wie eine Mitarbeiterin der Versicherungsgesellschaft „Ingostrach“ russland.RU bestätigte, können sie in Zukunft wählen, ob sie die alte Versicherung behalten oder in den neuen Tarif überwechseln. Natürlich können Ausländer eine Menge Geld durch einen Wechsel sparen, doch auch die maximal abgedeckte Schadenssumme verringert sich auf den oben genannten Betrag, den Rest müssen Verursacher von Verkehrsunfällen selbst beisteuern. Wer ohne eine Versicherungspolice am Steuer erwischt wird, zahlt in Zukunft 800 Rubel (23 Euro) Strafe.
(ab/.rufo).
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