St. Petersburg. Die Deutsche Telekom hat ihren ursprünglich 40 Prozent betragenden Anteil am russischen Mobilfunkanbieter MTS auf 25 Prozent reduziert. Ein 10-Prozent-Paket des größten Handy-Netzes Osteuropas ging zu einem Vorzugspreis von 300 Millionen Euro an den russischen Miteigentümer AFK Sistema. Die restlichen fünf Prozent wurden schon am Dienstag an der Londoner Börse unters Volk gebracht.
Insgesamt erlöste die Deutsche Telekom auf diese Weise etwa eine halbe Milliarde Euro. Das Geld soll zur Reduzierung des Schuldenbergs der Telekom in Höhe von 60 Milliarden Euro eingesetzt werden, erklärte gestern der Bonner Konzern.
Die russische Investorengruppe SFK Sistema baute auf diese Weise ihren Anteil an MTS auf knapp über 50 Prozent aus. Wie die Zeitung „Wedomosti“ berichtet, lag der Kaufpreis für das Aktienpaket etwa 20 Prozent unter dem Marktwert der MTS-Aktie. MTS bedient in Russland, Weißrussland und der Ukraine etwa 10 Millionen Kunden.
„Die deutsche Telekom ist mehr am Verkauf der Aktien interessiert als Sistema an deren Kauf“, kommentierte ein Marktanalytiker gegenüber der Zeitung das Geschäft. Die Telekom zeigte sich mit dem Erlös aus dem Aktienpaket jedoch voll befriedigt. Aufgrund ihrer hohen Verschuldung hatte die Deutsche Telekom schon im September des Vorjahres über einen Teilverkauf ihrer Russland-Beteiligung nachgedacht. Das Unternehmen hatte damals überlegt, die Anteile an MTS zu verringern oder ganz abzustoßen.
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