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Wirtschaft & Geld     

10-03-2003 Wirtschaft & Geld

Magnat Potanin baut Russlands größtes Verlagshaus auf

Wladimir PotaninMoskau. Der russische Finanzmagnat Wladimir Potanin erweitert sein Medienimperium. Seine Medienholding „Prof-Media“ hat 35 Prozent der Holding „Independent Media“ übernommen und baut das größte russische Verlagshaus auf. Die bisherigen „Independent Media“-Partner VNU und „Menatep SA“ hatten sich zuvor aus dem Mediengeschäft zurückgezogen. Der Preis für das 35-prozentige Aktienpaket wurde offiziell nicht bekannt gegeben.
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Bislang besitzt Potanins „Prof-Media“ außer dem Kontrollpaket der auflagenstärksten russischen Boulevardzeitung „Komsomolskaja Prawda“ auch Anteile an der „Iswestia“, der Sportzeitung „Sowjetskij Sport“, der Wirtschaftsagentur Prime-Tass sowie mehreren Zeitschriften, Radiosendern und Druckereien.

Wladimir Potanin, Chef der Unternehmensgruppe „Interros“, ist laut „Forbes“ mit einem Privatvermögen von 2,5 Milliarden US-Dollar immerhin der fünftreichste Russe. Der ehemalige Vize-Premierminister kontrolliert heute mehrere Finanzunternehmen und den Buntmetallkonzern „Norilskij Nikel“. Anders, als die beiden ins Exil geflohenen Medienmagnaten Boris Beresowskij und Wladimir Gussinskij vermied er offene Konflikte mit der Kremlführung.

„Prof-Media“ verwaltet seit 1997 die Medienbeteiligungen von „Interros“. Seit Ende der 90er Jahre kooperiert die Holding eng mit dem norwegischen Medienkonzern „A-Pressen“, der bereits ein Aktienpaket an der „Komsomolskaja Prawda“ übernommen hat.

„Independent Media“ ist der Marktführer für Hochglanzjournale und gibt unter anderem die russischen Ausgaben von „Cosmopolitan“ und „Men`s Health“ heraus. Zu der Holding gehören außerdem die Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ und die englischsprachige „Moscow Times.“

„Prof-Media“ und „Independent Media “erklärten, sie hätten sich auf eine „strategische Partnerschaft“ geeinigt und planen, bereits im Frühjahr eine gemeinsame Hochglanz-Sportzeitschrift herauszugeben. Russische Zeitungen schlossen auch die Vereinigung beider Strukturen zu einem einzigen Verlagshaus nicht aus. Der „Prof-Media“-Direktor Wadim Gorjainow wollte in einem Interview eine solche Möglichkeit nicht kommentieren.

„Prof-Media“ hatte erst im Februar angekündigt, innerhalb der kommenden zwei Jahre alle seine Medienunternehmen unter dem Dach eines einzigen Verlagshauses zu vereinen und plant einen Börsengang im In- und Ausland. Der holländische „Independent Media“-Chef Derk Sauer garantierte seinen Mitarbeitern, die redaktionelle Freiheit der von „Wedomosti“ und „Moscow Times“ bleibe auf jeden Fall auch weiterhin gewährleistet. (kp/epd)

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