Moskau. Durschnittlich 250 Rubel pro Kopf und Monat bezahlen die Russen im Gegenzug für Gefälligkeiten oder Amtshandlungen, die ihnen eigentlich von Gesetzes wegen eh zustehen. Mit einer geschätzten Gesamtsumme von drei Milliarden Dollar jährlich hat die Alltagskorruption in Russland weiter zugenommen. Den Hauptanteil am russischen Tango korrupti trugen 2002 aber dennoch wieder die Geschäftsleute: Insgesamt flossen im vergangenen Jahr 30 Milliarden Dollar Schmiergeld.
Ganz oben auf der Liste der Empfänger für Schmiergeld und Geschenke im Alltag stehen Verkehrspolizisten und Milizionäre, Beamte, Krankenschwestern oder Sekretärinnen, berichtete die Wochenzeitung „Nowaja Gaseta“. Ein Sprecher der Miliz nennt rund 50 mögliche Quellen für einträgliche Nebeneinnahmen seiner Kollegen. Seltener, aber umso höher sind die Zahlungen an Hochschullehrer. Die betätigen sich zunehmend als Ghostwriter von Diplom- und Doktorarbeiten oder setzen für ein entsprechendes Sümmchen das Urteil „bestanden“ unter nicht bestandene Prüfungen.
(isla/rUFO). |