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Rose (photo: photo.strussa.ru) |
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Dienstag, 16.11.2004
Sag es mit Blumen: Import-Bann für deutsche RosenMoskau. Russland hat den Blumenimport aus Deutschland verboten. Nach Meinung der landwirtschaftlichen Aufsichtsbehörde Rosselchosnadsor sind Rosen und Orchideen aus Europa von der kalifornischen Tripse befallen. Der Schädling droht angeblich auf einheimische Tulpen und Nelken überzugreifen. Doch eher handelt es sich um einen Übergriff der großen Politik.
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Die drakonische Maßnahme richtet sich eigentlich gegen die Holländer. Nachdem die Einfuhr holländischer Blumen im Sommer verboten wurde, kamen sie auf dem Umweg über Deutschland nach Moskau. Verboten sei dies nicht, sagte der Chef der Aufsichtsbehörde Sergej Dankwert der „Komsomolskaja Prawda“. Das Transitland müsse dann aber die Blumenqualität garantieren - was bisher aber nicht geschah.
Die Tripse gebe es auch in Russland mehr als genug, meint der Chef der russischen Sektion des Internationalen Blumenverbandes Wlad Kuleschow. Anfang dieses Jahres habe sich aber das derzeit in der EU den Vorsitz führende Holland gegen russische Getreideexporte in den EU-Raum ausgesprochen. Moskau entschied sich für eine „asymmetrische Antwort“ durch die Blume.
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Der am 25. November in Den Haag beginnende EU-Russland-Gipfel werde „sehr konstruktiv“ sein, erklärte der holländische Außenminister Bernhard Bot. Im September hatte sein russischer Kollege Sergej Lawrow ihn regelrecht zusammengestaucht, weil Bot sich gemäß einer inkorrekt wiedergegebenen Agenturmeldung Zweifel am russischen Vorgehen in Beslan erlaubt hatte. Der Gipfel wurde bereits um zwei Wochen verschoben, womit Moskau Unmut über die Gangart der EU signalisierte. So kam die kleine Tripse in die große Politik.
(adu/rufo)
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