Moskau. Zwischen der russischen Bahn AG RZD und dem Stromkonzern RAO EES ist ein Streit um die Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks am ostsibirischen Bureja-Strom entbrannt. Damit das Kraftwerk mit voller Leistung arbeiten kann, muss der Wasserstand im Bureja-Stausee erhöht werden, was eine strategisch wichtige Eisenbahnlinie überfluten würde. Der Bau eines 45 Kilometer langen neuen Streckenabschnitts würde nach RZD-Schätzungen 5,3 Milliarden Rubel (etwa 140 Millionen Euro) kosten.
Ein vergrößerter Stausee würde im Verwaltungsgebiet Chabarowsk ab 2006 Teile einer Bahnlinie verschlucken, die die Transsib mit der Baikal-Amur-Magistrale (BAM) verbindet. Die RZD besteht darauf, dass RAO EES die Kosten übernimmt, doch der Stromriese weigert sich bislang. In dem von der Regierung abgesegneten Investitionsprogramm für das kommende Jahr seien keine Ausgaben für Eisenbahnbau vorgesehen, heißt es bei dem Konzern. Die Bauarbeiten sollten vielmehr mit Mitteln aus dem Staatshaushalt finanziert werden.
Nachdem offenbar schon mehrere Jahre dauernde Verhandlungen zwischen RZD und RAO EES erfolglos geblieben waren, warnte Bahnchef Gennadi Fadejew nun öffenltich vor den Folgen, wenn die Verbindung der BAM zum restlichen Bahnnetz des russischen Fernen Ostens abreißen würde. Bei einem Treffen mit Staatschef Wladimir Putin konnte er sich dessen Rückendeckung verschaffen. Der Präsident forderte, das Problem dürfe nicht länger geleugnet werden.
(kp/.rufo)
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