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Wirtschaft & Geld     

14-10-2004 Wirtschaft & Geld

Ende des Raucherparadieses Russland?

Russland sind Weltmeister... im Rauchen (Foto: Djatschkow/.rufo)Moskau. Das russische Finanzministerium will die Raucher stärker als bisher zur Kasse bitten. Mit der geplanten Erhöhung der Tabaksteuer sollen sich Zigaretten ab Anfang 2006 um 30 – 40 Prozent verteuern. Bislang kosten die Glimmstängel durchschnittlich zwischen 15 – 30 Rubel (40 – 80 Cent) pro Packung. Für Raucher geradezu ein Paradies – freilich mit fatalen Folgen.

Etwa 2.000 Zigaretten verqualmt jeder Russe pro Jahr durchschnittlich. Damit ist das Land Weltmeister im Pro-Kopf-Verbrauch. Dies ist eine der Ursachen für die erschreckend niedrige Lebenserwartung (Männer – 57 Jahre).

Doch das Finanzministerium hat mit seiner Maßnahme nicht die Gesundheit der Raucher, sondern deren Geldbeutel im Visier. Durch die Erhöhung der Tabaksteuern solle das Staatsbudget aufgestockt werden, gab ein Sprecher des Ministeriums der russischen Tageszeitung „Nowye Iswestija“ gegenüber zu.

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• Neue Erkenntnis in Russland: Bier ist schädlich (02.08.2004)
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Außerdem soll der Modus der Steuereinziehung geändert werden, um die Steuertricks der Tabakkonzerne zu umgehen. Bislang wurden die Abgaben vor dem Verkauf in den Einzelhandel erhoben. Dies machten sich die Tabakkonzerne zunutze, indem sie die Zigaretten zu extrem niedrigen Preisen an von ihnen kontrollierte Unternehmen verkauften. Dieses Steuerreduzierungsmodell ist übrigens auch in der Ölbranche bekannt: Der Konzern Yukos ist deswegen mit Milliardenforderungen der Steuerbehörde konfrontiert.

Nun soll nach den Plänen des Ministeriums die Steuer vom Endverbraucherpreis abhängen. Ganz klar ist zwar noch nicht, wie das funktionieren soll, da die Preise von Verkäufer zu Verkäufer variieren, doch der Vize-Finanzminister Sergej Schatalow hat schon eine mögliche Lösung parat: „Möglicherweise richten wir uns nach den vom Produzenten angegeben Preisen, möglicherweise nach den empfohlenen Verkaufspreisen“, sagte er.

Die russischen Behörden haben in letzter Zeit verstärkt Maßnahmen gegen Alkohol und Tabak ergriffen. So ist seit letztem Monat Bierreklame im Fernsehen in der Hauptsendezeit tabu und auch das Trinken von Alkohol auf der Straße kann bestraft werden.

(ab/.rufo)

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