(kp) Moskau. Der Skandal um verseuchtes deutsches Bio-Tierfutter hat auch Russland erreicht. Bei Cloppenburg beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft Oldenburg 230 Tonnen Hühnerfleisch, die für den Export nach Russland bestimmt waren. Das Fleisch war mit dem in Deutschland seit 1981 verbotenen Unkrautvernichtungsmittel Nitrofen belastet, das als krebserregend gilt.
In dem Futtermittelskandal geriet inzwischen auch die deutsche Verbraucherschutz-Ministerin Renate Künast unter Druck. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner forderte die Ministerin auf, persönliche Konsequenzen zu ziehen. Presseberichten zufolge sind in fünf deutschen Bundesländern bereits 120 Betriebe von dem Nitrofen-Skandal betroffen, die meisten von ihnen bezeichneten ihre Poduktion bislang als „ökologische Lebensmittel“.
Erst Anfang März hatte die russische Regierung vorübergehend den Import von US-Hühnerfleisch („Bush-Beinchen“) verboten, weil die US-Hersteller gegen russische Lebensmittelgesetze verstießen. Russland deckt einen erheblichen Teil seiner Hühnerfleisch-Nachfrage durch Lieferungen aus dem Ausland. |