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Die Stadtautobahn SSD durchquert St. Petersburg einmal auf Höhe der Küstenlinie (Foto: Archiv/.rufo) |
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Dienstag, 09.08.2011
VTB bekommt Zuschlag für Petersburger Maut-AutobahnSt. Petersburg. Ein von der weitgehend staatseigenen Bank VTB angeführtes Konsortium wird das Kernstück der Petersburger Nord-Süd-Stadtautobahn durch die Newa-Mündung bauen. Geschätzter Kostenpunkt: über 2,5 Mrd. Euro.
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Im Smolny wurde heute der Sieger des Wettbewerbs um die Bau- und Betriebskonzession für das Mittelstück des sog. Westlichen Schnelldurchmessers (SSD) verkündet. Es handelt sich um ein Konsortium namens Magistrale der Nördlichen Hauptstadt, das von der Bank VTB, der Gazprombank sowie Partner aus Italien, Zypern und der Türkei für dieses Projekt gebildet wurde. Der einzige Mitbewerber wurde von der ebenfalls mehrheitlich staatlichen Sberbank angeführt.
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Konkurenten halten Angebot für unehrlich
Das VTB-Konsortium erhielt den Zuschlag für sein Versprechen, das Autobahnteilstück innerhalb von drei Jahren für 106 Mrd. Rubel (ca. 2,53 Mrd. Euro) zu bauen. Die unterlegenen Bieter halten diese Zahl für Dumping: Sie beziffern die reinen Baukosten mit 110 Mrd. Rubel. Auch seitens der Auftraggeber war der Bau auf 119 Mrd. Rubel veranschlagt worden.
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Allerdings darf der Sieger des Wettbewerbs nach der für das Jahr 2015 angekündigten Fertigstellung 30 Jahre lang Maut auf der Strecke kassieren wobei dieses Geschäft nicht mit einem Risiko verbunden ist, denn die Stadt garantiert dem Betreiber jährliche Einnahmen von 9 Mrd. Rubel. Sollte hingegen auf der neuen schnellen Nord-Süd-Querung des Stadtgebiets mehr Nutzungsgebühren kassiert werden, müssen diese zu 90 Prozent an die Stadt abgeführt werden.
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Fast nur Brücken und Tunnels
Spannender ist da schon die Frage, ob und wie pünktlich der hoch aufwändige Autobahnbau durch das Newa-Delta vollbracht werden kann denn ebenerdig verläuft die neue Trasse fast nirgendwo: Zunächst muss das Hafengebiet mit einer Hochstraße gequert werden, anschließend umkurvt die aufgeständerte Autobahn die von der städtischen Kläranlage eingenommene Insel Bely.
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Den Hauptstrom der Newa hinüber zur Wassili-Insel überspannt die Autobahn mittels einer Hängebrücke, die so hoch und weit sein muss, dass sie kein Hindernis für den regen Schiffsverkehr darstellt. St. Petersburg erhält damit so etwas wie seine Golden-Gate-Bridge.
Anschließend kommt ein Abschnitt entlang der alten Küste der Wassili-Insel: Um die dortigen Neubaugebiete auf der Insel und dem Neuland, das dort gegenwärtig im Meer aufgeschüttet wird, zu schonen, soll die Stadtautobahn in einem Halbtunnel gedeckelt bzw. ganz unterirdisch verlaufen.
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Super-Autobahn zum Super-Wolkenkratzer
Anschließend muss nochmals ein mehrere Kilometer langes Brückenbauwerk errichtet werden, um die Trasse von der Wassili-Insel am neuen Stadion vorbei auf das Nordufer des Finnischen Meerbusens zu führen. Dort kommt ihr jetzt auch die Rolle des Hauptzubringers für den geplanten 470-Meter-Wolkenkratzers von Gazprom zu, der nach seiner "Vertreibung" aus der Smolny-Nachbarschaft nun etwa 2,5 Kilometer abseits der Strecke errichtet werden soll.
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Die anschließenden südlichen und nördlichen Abschnitte der insgesamt 47 Kilometer langen Strecke sind bereits mit staatlicher und städtischer Finanzierung im Bau, ein etwa 5 Kilometer langes Teilstück im Süden der Stadt ist schon in Betrieb.
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Die Gesamtkosten des ambitionierten Straßenbauprojektes wurden mit über 5 Mrd. Euro veranschlagt. Dafür soll die neue Autobahn nach Fertigstellung jeden Tag auch 128.000 Autos aufnehmen die sich sonst auf merh oder weniger verschlungenen Wegen durch das Stadtgebiet bewegen würden.
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Containerumschlag im Hafen von St. Petersburg: Auf diese Weise importiert Russland vor allem - exportiert werden vorrangig Rohstoffe wie Öl, Gas, Metall und Holz.(Topfoto:Deeg/.rufo)
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