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Der russische Automarkt ist für alle attraktiv (Foto: TV/.rufo) |
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Mittwoch, 04.11.2009
Reaktion auf GM-Opel: Umorientierung nach Osten?Moskau. Weil eine verstärkte Europa-Orientierung jetzt blockiert ist, könnte sich Russland stattdessen stärker nach Osten orientieren - um Investitionen und Lizenzen aus China, Korea oder Japan zu bekommen.
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Die Enttäuschung wegen der Entscheidung des GM-Verwaltungsrates hält sich in Russland in Grenzen. "Wir bedauern das nicht", versicherte der russische Vizepremier Alexander Schukow bei einem Besuch in der Autostadt Nischni-Nowgorod.
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Wir haben genug Probleme mit der eigenen Autoindustrie, sagte Schukow in Nischni-Nowgorod. Allerdings sei jetzt bereits der Tiefpunkt der Krise überwunden und es gebe neue gute Pespektiven für den russischen Autobau.
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Allerdings wäre ein Versuch, sich ganz auf die eigenen Kräfte zu stützen, wenig aussichtsreich und das weiss man auch im Kreml.
Tatsächlich ist der einzige russische Autobauer ohne ausländische Beteiligung der wegen völlig verfehlter Produktionspolitik weitgehend bankrotte Wolga-Produzent GAZ in Nischni-Nowgorod. GAZ sollte eigentlich durch Beteiligung an dem Opel-Magna-Sberbank-Konstrukt wiederbelebt werden.
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Beim grössten russischen PKW-Hersteller, dem Lada-Produzenten AvtoVAZ in Togliatti an der Wolga ist Renault-Nissan mit 25% der Aktien beteiligt. Renault hat gegenwärtig selbst heftig mit Krisenfolgen zu kämpfen.
Die russische Regierung stellte zur Schuldentilgung und Restrukturierung bei AvtoVAZ heute umgerechnet 1,3 Milliarden Euro (54,8 Mrd Rubel) zur Verfügung. Aber auch dieses Stütze kann im AvtoVAZ-Sumpf schnell und spurlos versinken.
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Russland hatte mit dem Opel-Magna-Sberbank-Deal einige Hoffnungen auf einen Modernisierungschub für die heimische Autotindustrie - und die Integration in einen zentralen Industriebereich in Europa verbunden.
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Die Entscheidung in Detroit könnte nun weitreichende Folgen für die russische Industriestrategie haben - bis hin zu einer allmählichen Umorientierung weg von Europa, hin nach Osten.
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