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Wladimir Potanin konnte zuletzt deutlich gegen seinen Widersacher Oleg Deripaska punkten (Foto: Djatschkow/.rufo) |
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Donnerstag, 10.03.2011
Potanin hängt Deripaska im NorNickel-Streit abMoskau. Vorteil für Wladimir Potanin im NorNickel-Streit: Der Milliardär vergrößert seinen Anteil am Konzern auf 30 Prozent. Zudem wirft ein Gerichtsurteil aus der Karibik ein schlechtes Licht auf Kontrahent Oleg Deripaska.
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NorNickel-Altaktionär Wladimir Potanin ist gut gerüstet für die bevorstehende Aktionärsversammlung am Freitag: Seit Oktober habe sich der Anteil seiner Holding Interros an Norilsk Nickel von 25 auf 30 Prozent erhöht, erklärte Potanin in einem Interview.
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Die Aktien seien auf dem freien Markt gekauft worden, nachdem die Vereinbarung mit RusAl über die gemeinsamen Prinzipien zur Führung von NorNickel ungültig geworden sei, fügte er hinzu.
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Fünf Prozent an NorNickel für geschätzt 1,5 Milliarden Euro
Zum Preis der Aktien machte Potanin keine Angaben. Laut der Tageszeitung Wedomosti dürfte der Milliardär laut der neuen Forbes-Liste mit einem Vermögen 17,8 Mrd. USD (12,9 Mrd. Euro) immerhin die Nummer 34 weltweit für das Paket aber umgerechnet 1,5 Milliarden Euro bezahlt haben.
Zum Vergleich: Zuletzt hatte das mit Potanin verbündete NorNickel-Management Oleg Deripaskas RusAl-Konzern für 20 Prozent der eigenen Aktien 12,8 Mrd. USD (9,5 Mrd. Euro) geboten ein Aufschlag von über 40 Prozent gegenüber dem aktuellen Marktpreis und mehr als 60 Prozent über dem Aktienpreis, den Potanin vermutlich für das Fünf-Prozent-Paket bezahlt hat.
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Deripaska und Partner uneins über Kaufofferte
Deripaska hatte diese Offerte dennoch als ungenügend abgelehnt. Danach distanzierten sich sogar seine RusAl-Partner Michail Prochorow und Viktor Wechselberg von dem Milliardär. Die beiden Minderheitsaktionäre an RusAl befürworten die Offerte.
Probleme könnte Deripaska nun auch aus der Karibik bekommen. Zur Erinnerung: Dort hatte ein Gericht auf Nevis auf Drängen Deripaskas den NorNickel-Töchtern Corbierre und Raleigh zunächst das Abstimmen mit den Aktien der Muttergesellschaft (rund 15 Prozent sind in deren Besitz) untersagt.
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Gericht fühlt sich von Deripaska getäuscht
Im Berufungsverfahren hatte das Gericht seine Entscheidung aus der ersten Instanz allerdings annulliert. Begründet wird dies damit, dass RusAl das Gericht getäuscht habe.
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Wegen der von RusAl beantragten Dringlichkeit des Verfahrens wurde die (erste) Verhandlung in Abwesenheit der Beklagten eröffnet. Daher sei es die Pflicht von RusAl gewesen, alle wichtigen Fakten, auch Argumente der Gegenseite offenzulegen. Dies habe der Konzern nicht getan, heißt es nun.
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Unter anderem verschwieg RusAl, dass ähnliche Klagen schon von der russischen Generalstaatsanwaltschaft und einem Gericht in London abgewiesen wurden. In Folge dessen wurde das Gericht entscheidend getäuscht, heißt es in der Begründung des Schiedsgerichts zur Ablehnung der Deripaska-Klage.
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Potanin im Vorteil bei Aktionärsversammlung
Bei der anstehenden Aktionärsversammlung soll über die Neubesetzung des Aufsichtsrats entschieden werden. Bis zuletzt hatte Deripaska gehofft, auf diese Weise das Kräfteverhältnis im Konzern zu seinen Gunsten zu ändern.
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Danach sieht es nun nicht aus. Mit 30 Prozent der Stimmen kann Potanin wohl mindestens fünf Mitglieder des 13köpfigen Aufsichtsrats selbst bestimmen. Zwei Sitze kann zudem das NorNickel-Management über seine Anteile garantieren. Sollte sich Deripaska nicht ebenfalls zusätzliche Aktien auf dem Markt gesichert haben (RusAl gibt dazu keinen Kommentar), kann er nur vier Aufsichtsräte bestimmen.
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