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Nord Stream schickt ab 2011 russisches Gas nach Westeuropa. (Foto: Die Fernsehagentur) |
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Freitag, 09.04.2010
Nord Stream: Startschuss für Pipeline-Bau gefallenWyborg. Im Rahmen einer Feierstunde ist am Freitag nördlich von St. Petersburg der Bau der Gaspipeline durch die Ostsee gestartet. Präsident Medwedew ist überzeugt: Die Gasnachfrage in Europa wird in Zukunft weiter steigen.
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Der Bau der Ostsee-Pipeline hatte schon am Dienstag dieser Woche begonnen, aber heute gab es in der Portowaja-Bucht nahe der finnischen Grenze eine Festzeremonie, bei der die Arbeiten mit der Verschweißung zweier Rohre symbolisch abgesegnet wurden.
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Dem Festakt wohnten hohe Gäste bei neben dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew u. a. Altbundeskanzler Gerhard Schröder, EU-Energiekommissar Günther Öttinger, der niederländische Ministerpräsident Jan Peter Balkenende, Gazprom-Chef Alexej Miller und der Geschäftsführer der Nord Stream AG Matthias Warnig.
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Verlegung läuft zeit- und ortsversetzt
Die Prominenz hinterließ auf einer der am Ostseestrand lagernden Röhren ihre Unterschriften. Die werden dort noch eine Zeitlang zu bewundern sein, denn gebaut wird nördlich von Vyborg erst ab September.
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Begonnen haben die Arbeiten vor drei Tagen vor der schwedischen Insel Gotland. Dort ist das Rohrverlegerschiff Castoro 6 im Einsatz. Im Juni starten dann die Arbeiten in Lubmin in der Nähe von Greifswald.
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Wachsende Gasnachfrage eine Gesetzmäßigkeit
Bereits 2011 soll die erste Pipeline fertig sein, die dann jährlich 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas von Russland nach Deutschland transportiert. Im November 2012 soll dann eine Parallelleitung in Betrieb gehen, wodurch sich die Liefermenge verdoppelt.
Bei der feierlichen Zeremonie betonte der russische Präsident Medwedew, trotz Ökologie und Alternativenergien werde die Gas-Nachfrage in Europa in den nächsten Jahren weiter steigen. Das ist gesetzmäßig, so Medwedew.
Die Ostseepipeline bezeichnete er als Beispiel für die effektive bilaterale Zusammenarbeit im Energiesektor. Gesondert ging Medwedew auf die nie dagewesene Arbeit zur Vermeidung ökologischer Probleme ein:
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Sie war lang und manchmal schien mir, sie würde nie enden. Aber jetzt ist sie abgeschlossen und heute ist alles getan, was die Sicherheit und Verlässlichkeit des Projekts für die Umwelt garantiert.
Die Ostsee-Pipeline ist das erste von drei großen Pipeline-Projekten, die für Europa zusätzliche Erdgas-Versorgungswege schaffen sollen und vorerst das einzige, dessen Umsetzung konkret angegangen wurde:
Das von Russland parallel protegierte Projekt South Stream einer Pipeline durch das Schwarze Meer in Richtung Balkan und Italien kommt nach Informationen eines Gazprom-Sprechers hingegen gegenwärtig nicht in Schwung: Der italienische Partner ENI würde in letzter Zeit seinen Teil der Planungen schleifen lassen.
Nebulös sind auch die Perspektiven des bewusst unter Umgehung Russlands erdachten Pipeline-Projekts Nabucco, das über die Türkei Erdgas aus dem Kaspischen Raum nach Europa bringen soll.
Gegen die 2005 beschlossene Ostsee-Pipeline waren lange Zeit politische und ökologische Bedenken vorgebracht worden. Letztlich billigten nach aufwändigen Umweltgutachten aber alle Ostsee-Anrainerstaaten den Bau. Und auch die baltischen Staaten und vor allem Polen gaben ihren Widerstand auf.
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Dort war das Projekt auf Ablehnung gestoßen, weil man befürchtete, durch diese Transitstaaten-freie Gas-Autobahn in die Kern-EU in Zukunft gegenüber Russland in einer geschwächten Verhandlungsposition zu sein.
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Containerumschlag im Hafen von St. Petersburg: Auf diese Weise importiert Russland vor allem - exportiert werden vorrangig Rohstoffe wie Öl, Gas, Metall und Holz.(Topfoto:Deeg/.rufo)
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