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In Russland wird schon eifrig am Zubringer der Ostseepipeline gebaut, doch in der Ostsee selbst gibt es noch keine Bauerlaubnis (Foto: Archiv/.rufo)
In Russland wird schon eifrig am Zubringer der Ostseepipeline gebaut, doch in der Ostsee selbst gibt es noch keine Bauerlaubnis (Foto: Archiv/.rufo)
Donnerstag, 11.02.2010

Putin: Dünger kann Ostseepipeline nicht ersetzen

Moskau. Eigentlich soll die Ostseepipeline schon 2011 an den Start gehen. Finnland zögert aber immer noch mit der Bauerlaubnis. Putin rührte daher auf einer Umweltkonferenz in Helsinki die Werbetrommel für russisches Gas.

Die Ostsee war Thema des Umweltgipfels in Helsinki. Wie kann eines der weltweit schmutzigsten Meere gesunden? Darüber berieten Umweltschützer und Politiker. Auch die Ostsee-Pipeline geriet ins Visier. Russlands Premier Putin verteidigte die Trasse als ungefährlich für die Umwelt.

Zehn Millionen Euro für Umweltstudien


Russland habe 40.000 Quadratkilometer Ostseeboden auf mögliche Gefahren untersucht. Alle Szenarien seien berechnet worden, zehn Millionen Euro habe Russland allein für Umweltstudien ausgegeben, sagte der russische Premier (Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Pipeline auf geschätzt 7,4 Mrd. Euro).

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• Wird Kroatiens Ex-Präsident Kollege von Schröder? (12.01.2010)
• Tausch: Französische Autos gegen russische Pipelines (27.11.2009)
• Skandinavier billigen Ostsee-Pipeline "Nord Stream" (05.11.2009)
• Ostsee-Pipeline: Umweltanhörungen laufen, Gas ab 2011 (10.03.2009)
• Ostseepipeline: Umweltgutachten liegt im März vor (16.02.2009)
Die Umweltgutachten hatte der Betreiber Nord Stream im März 2009 vorgelegt. Anschließend sollten die Anrainerstaaten die Gutachten studieren und über die Erteilung einer Bauerlaubnis entscheiden. Polen und die skandinavischen Länder hatten von Beginn an Skepsis an dem Projekt geäußert. Inzwischen sind die Genehmigungen allerdings weitgehend erteilt worden, grünes Licht fehlt einzig noch aus Helsinki.

Warten auf die finnische Umweltbehörde


Finnlands Premier Matti Vanhanen erklärte auf der Umweltkonferenz, dass die Regierung bereits im Herbst das Gutachten positiv beschieden habe. Das letzte Wort in der Angelegenheit liege aber bei den finnischen Umweltbehörden, deren Entscheidung er nicht beeinflussen könne. Deren endgültiger Beschluss soll in den nächsten Tagen vorliegen.

Vanhanen meldete trotzdem Zweifel am Sinn der Ostsee-Pipeline an. Die Wirtschaftskrise habe den Energieverbrauch in Europa gesenkt, zudem entwickelten sich alternative Energien in Europa, sagte er.

Dünger ist kein Ersatz für Gas


Putins Antwort darauf: „Weder Solarbatterien, noch Gras oder getrockneter Dünger ersetzen Kohlenwasserstoffe.“ Mit anderen Worten, russisches Öl und Gas bleibt auf absehbare Zeit die wichtigste Energiequelle der Europäer.

Leitungs-Überkapazitäten nach Europa?


Nach der Inbetriebnahme der Ostseepipeline erhöhen sich die Lieferkapazitäten Russlands nach Europa auf 255 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr. Nach Angaben von Michail Kortschemkin, dem Direktor von East European Gas Analysis, hat Gazprom allerdings für 2030 nur Verträge über 190 Mrd. Kubikmeter Gas. Derzeit liefert der russische Erdgasmonopolist sogar noch deutlich weniger. Selbst im Vorkrisenjahr 2008 waren es nur 159 Mrd. Kubikmeter.

Dennoch ist die Ostseepipeline für Russland keineswegs überflüssig. Die Leitung soll einen Teil der Gastransporte, die bisher über Weißrussland und die Ukraine gelaufen sind, übernehmen. Mit beiden Ländern hatte Moskau zuletzt mehrfach Streit um Gastransitlieferungen.



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Mehrwert 11.02.2010 - 18:48

Gas ist so lange von Bedeutung,

wie die Wirtschaft und die Politik dies kommunizieren. Wenn Erneuerbaren Energien mehr Aufmerksamkeit und Geld gewidmet wird, dann kann eine Energiereform stattfinden.


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