|
|
Der russische Pkw-Markt gibt der Autoindustrie momentan wenig Arbeit (Foto: Archiv/.rufo) |
|
Dienstag, 09.06.2009
Kollaps am russischen Automarkt: Minus 58 ProzentMoskau. Russlands Automarkt soll eines Tages die Zukunft von Opel sichern sagen die neuen Investoren Magna und Sberbank. Momentan sieht es dort aber fatal aus: 58 Prozent weniger Pkw-Verkäufe als vor einem Jahr.
|
|
Der Boden des einst boomenden russischen Pkw-Marktes ist noch nicht in Sicht, die Absatzkrise hält unvermindert an: Im Mai wurden in Russland nur noch 119.400 Neuwagen verkauft das sind 12 Prozent weniger als im April und heftige 58 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahrs.
|
Nach Angaben der Vereinigung Europäisches Business (AEB) beträgt der Rückgang seit Jahresbeginn gegenüber dem Vorjahr 47 Prozent. Von einer Erholung des einbrechenden Marktes ist bisher nichts zu sehen, so die AEB-Experten. Es gebe allenfalls einige Anzeichen, dass sich der Rückgang des Marktes verlangsamt.
|
Nur VW und Citroen schwimmen gegen den Strom
Unter den Automarken, die innerhalb der ersten fünf Monate dieses Jahres mehr als 1.000 Autos in Russland verkauften, sind nur drei, die entgegen des Abwärts-Trends ihren Absatz erhöhen konnten: Volkswagen legte um 17 Prozent zu, Citroen sogar um 41 und Infiniti um 4 Prozent.
|
Der einheimische Marktführer Lada, auf den etwa jedes vierte in Russland verkaufte Auto entfällt, kann sich trotz der günstigen Preise für seine Produkte kaum besser halten als der Gesamtmarkt: Seit Jahresbeginn brach der Absatz des Avtovaz-Konzerns um 45 Prozent ein.
Kredit-Förderprogramm wirkt sich kaum aus
Das staatlich subventionierte Programm für günstigere Auto-Kredite hat bislang den Markt nicht spürbar beleben können: Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden bisher nur etwa 8.900 derartige Sonderkredite vergeben.
|
Die russische Automobilwirtschaft hofft nun darauf, dass der zulässige Höchstpreis der darunter fallenden Autos von gegenwärtig 350.000 Rubel (ca. 8000 Euro) auf 600.000 Rubel erhöht wird. Faktisch ist das Förderprogramm momentan nur auf Avtovaz-Produkte anwendbar.
GM in Russland: Chevrolet auf Platz 2, Opel schwächelt
Zweitstärkstes Label (mit knapp über 10.000 Verkäufen im Mai) nach Lada ist auf dem russischen Markt gegenwärtig die zum bankrotten US-Konzern GM gehörende Marke Chevrolet. Sie verfügt über drei Produktionsstandorte in Russland und einen in der Ukraine.
|
Die russischen Opel-Händler werden im übrigen momentan noch heftiger von der Krise gebeutelt als der Markt insgesamt: Der Absatz der deutschen Marke sackte im Mai mit knapp über 3.000 Verkäufen um 69 Prozent gegenüber dem üppigen Vorjahr ein. Das kumulierte Jahresergebnis für 2009 weist einen Rückgang um 57 Prozent aus.
|
Aufsteiger Volkswagen, in Russland bisher eher Elite- denn Massenmarke, verdrängte deshalb im Mai Opel von Platz 10 in der Verkaufsstatistik. Beide Marken haben in Russland momentan einen Marktanteil von knapp unter 3 Prozent.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Beachten Sie unbedingt die
>>> Regeln für Leserkommentare. Sie können hier oder auch im Forum (
www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>