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An der Eröffnung der GM-Montagelinie nahm auch Kaliningrads politische Prominenz teil, hier Gouverneur Georgi Boos. (Foto: kaliningrad.ru) |
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Sonntag, 23.11.2008
Kaliningrad: GM eröffnet neue ProduktionsstätteKaliningrad (tp). Krisensymptome sehen anders aus: Der todgeweihte US-Autokonzern General Motors hat in Kaliningrad eine neue Fertigungslinie in Betrieb genommen und damit das zweite Russland-Werk in einem Monat.
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Die 80 Mio. Euro teure Produktionsstätte unter dem Dach des Kaliningrader Autowerkes Awtotor ist vor allem für die Montage des Modells Chevrolet Lacetti vorgesehen. Die maximale Kapazität wird mit 80.000 Fahrzeugen pro Jahr angegeben, geplant ist vorerst eine Jahresproduktion von 25.000 bis 30.000 Wagen der Karosserievarianten Limousine und Schrägheck.
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Wie Awtotor-Generaldirektor Valeri Gorbunow während der Präsentation des neuen Komplexes ankündigte, ist ab 2009 die Montage weiterer Modelle geplant. Welche, steht derzeit aber noch nicht fest. Technisch ist die Anlage bereits so ausgelegt, dass hier auch die Chevrolet-Modelle Aveo, Evanda und Rezzo vom Band rollen können.
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Avtotor: Multibrand-Boutique zur Fertigung von Autos aller Art
Die im Zuge eines Konversionsprogramms aus der Kaliningrader Jantar-Werft ausgegliederte Awtotor AG war die erste Erfolgsstory der Kaliningrader Sonderwirtschaftszone und zählt bis heute zu den Vorzeige-Unternehmen der russischen Exklave. Seit 1997 wurden in den Pkw-Montagebetrieb 320 Mio. Euro investiert.
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Heute beschäftigt das wirtschaftlich gut aufgestellte, längst auch in anderen Geschäftsfeldern aktive Unternehmen in seiner Fahrzeugsparte über 1.400 Mitarbeiter, die 27 Pkw-Modelle der Marken BMW, Kia, Chevrolet, Cadillac und Hummer ausschließlich für den russischen Markt montieren. Zwischenzeitlich waren auch chinesische Chery-Modelle im Angebot. Bis 2010 will Awtotor seinen elf Hektar großen Produktionskomplex so erweitern, dass hier jährlich bis zu 150.000 Autos gebaut werden können.
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Schweißanlagen statt Schraubenzieher bei Chevrolet
Auch GM lässt in Kaliningrad seit Jahren Klein- und Mittelklassewagen zusammenschrauben, unter anderem die Chevrolet-Modelle Aveo, Epica und Lacetti. Bislang war dies jedoch überwiegend eine Montage aus vorgefertigten Teilesätzen.
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Bis zu 80 000 Pkw pro Jahr Kapazität: Chevrolet-Montage in Kaliningrad (foto: Plath/.rufo) |
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Beim Lacetti übernimmt Awtotor auf seinen Schweiß- und Lackieranlagen jetzt aber wesentlich mehr Fertigungstiefe. Damit beginnt ein neues Kapitel der Zusammenarbeit zwischen Chevrolet und Awtotor, sagt Warren P. Browne, zuständiger GM-Manager für Russland und die GUS-Staaten.
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Awtotor habe in letzter Zeit stark in den Ausbau seiner Kapazitäten und die Erweiterung seines hochqualifizierten Personals investiert. Dieses Potenzial können wir in Zukunft nutzen.
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General Motors in Russland: Ein letztes Aufbäumen vor dem Kollaps?
Allerdings stellt sich inzwischen die Frage, wie die Zukunft des akut von der Pleite bedrohten Riesen-Konzerns GM samt seiner internationalen Töchter wie Opel und Chevrolet (ehemals Daewoo) in Südkorea jetzt aussieht. In den strategischen Plänen von GM war das Wort Finanz- und Absatzkrise natürlich auch nicht vorgesehen weshalb der Detroiter Gigant jetzt den Eindruck erweckt, sein allerletztes Geld in Russland investiert zu haben.
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Gerade drei Wochen ist es her, seit der Konzern in St. Petersburg ein vollwertiges Autowerk für 255 Millionen Euro eröffnete. Dort werden momentan die Schwestermodelle Chevrolet Captiva und Opel Antara gebaut. Später sollen dort der Opel Astra und der neue Chevrolet Cruze (faktisch der Lacetti-Nachfolger) hinzukommen.
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Chevrolet hält in Russland derzeit einen soliden Marktanteil von 5,4 Prozent, bei den Importwagen sind es sogar mehr als 11 Prozent. Meistverkaufte Modelle sind der Niva (ein Joint-Venture-Produkt mit Lada), der Lanos (aus der Ukraine zugeliefert) und der jetzt in Kaliningrad gefertigte Lacetti.
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Trotz der aktuellen Krise und der seit August stark rückläufigen Neuwagen-Absatzzahlen rechnen die ausländischen Autokonzerne auf dem dynamisch wachsenden russischen Markt mittelfristig wieder mit einem weiteren Wachstum vor allem bei Kleinwagen und Mittelklasse-Fahrzeugen.
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Containerumschlag im Hafen von St. Petersburg: Auf diese Weise importiert Russland vor allem - exportiert werden vorrangig Rohstoffe wie Öl, Gas, Metall und Holz.(Topfoto:Deeg/.rufo)
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