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Der Durchbruch für den Kaliningrader Autobauer Avtotor kam mit der Montage von BMW-Modellen (Foto: Avtotor). |
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Montag, 08.01.2007
Kaliningrad: Autobauer Avtotor auf ExpansionskursKaliningrad. Die Avtotor AG, bekannt durch die Montage von BMW-Limousinen und Luxusautos für den russischen Markt, will ihre Produktion ausbauen. Ab Anfang 2008 auch Pkw des Typs Chevrolet Lacetti gebaut werden.
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Vorgesehen sind 15.000 Einheiten pro Jahr. Ein entsprechender Vertrag zwischen dem amerikanischen Autokonzern General Motors und Avtotor ist Mitte Dezember 2006 unterzeichnet worden.
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Im Vergleich zur bisherigen Pkw-Montage in Kaliningrad soll der Grad der Eigenleistung bei der in zwei Modellvarianten geplanten Lacetti-Produktion erheblich gesteigert werden. So werden Karosserien nicht mehr wie bisher angeliefert, sondern komplett vor Ort hergestellt und lackiert.
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Massive Zoll-Probleme
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In jüngster Vergangenheit hatte Avtotor vor allem bei der Montage der großen BMW-Modelle massive Probleme mit dem Zoll, weil das Zusammenbauen der angelieferten Module angeblich nicht mehr die erforderliche Wertsteigerungsquote erfüllte, um in den Genuss von Steuervorteilen zu kommen.
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Nach Angaben des lokalen Wirtschaftsmagazins Korolewskije Worota verfolgt das Unternehmen daher inzwischen das Ziel, die Schraubenzieher-Montage" aufzugeben und zu einer Autoproduktion in eigener Fertigungsverantwortung überzugehen. Die Produktion des Chevrolet Lacetti gilt als Schritt in diese Richtung.
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Im Rahmen des GM-Projekts plant Avtotor neben dem Bau neuer Montagehallen auch die Schaffung von rund tausend Arbeitsplätzen. Die ersten der künftigen Spezialisten erhalten derzeit bei General Motors in Detroit eine Ausbildung.
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Verkaufshammer Hummer
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Chevrolet zählt bei Russlands Wohlstandsbürgern zu den beliebtesten Marken. Im abgelaufenen Jahr verkaufte General Motors auf dem russischen Markt über 100.000 Fahrzeuge (Marktanteil 5,4 Prozent), davon rund 88.000 Chevrolets. Spitzenmodelle von GM wie etwa der ursprünglich für Militärzwecke entworfene riesige Geländewagen Hummer" gelten in Russland als Statussymbol. Auch der Hummer" wird bei Avtotor in Kaliningrad zusammengebaut unter anderem in einer fast 100.000 US-Dollar (rund 81.000 Euro) teuren Luxusversion, die sich besonderer Nachfrage erfreut.
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Der Geländewagen Hummer |
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Avtotor, 1994 im Rahmen eines Konversionsprogramms der Kaliningrader Werft gegründet, zählt inzwischen zu den großen wirtschaftlichen Erfolgsstories der russischen Ostsee-Exklave. Mit einem Jahresumsatz von 480 Millionen US-Dollar im Jahr 2005 (rund 390 Millionen Euro) rangiert der Autobauer derzeit in der Forbes-Topliste der 200 stärksten russischen Unternehmen auf Platz 88. Das Investitionsvolumen in den vergangenen zehn Jahren beziffert Avtotor mit rund 300 Millionen US-Dollar (rund 244 Millionen Euro).
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Erfolg in der Sonderwirtschaftszone
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Seinen Erfolg verdankt das Unternehmen der 1996 ausgerufenen Sonderwirtschaftszone, nach deren Regelungen für alle Produkte, die in der Exklave Kaliningrad mit festgelegtem Wertsteigerungsgrad hergestellt werden, bei der Einfuhr auf den riesigen russischen Markt die Zollsteuer entfällt. Seither werden bei Avtotor aus vormontierten Baugruppen Autos zusammengeschraubt.
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Anfangs noch mit mäßigem Erfolg: Die ersten Billigwagen des südkoreanischen Kia-Konzerns erwiesen sich als Flop. Der Durchbruch kam mit BMW: Seit 1996 lassen die Bayern ihre auf dem russischen Markt sehr begehrten Limousinen der 5er und 7er Reihe im früheren Königsberg fertigen. Bald wurden auch die Amerikaner hellhörig. 2003 vereinbarten General Motors und Avtotor ihre Kooperation, im vorigen Jahr rollten in Kaliningrad die ersten Cadillac-Luxuslimousinen vom Band.
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Doch nicht nur das in Russland boomende Segment der Nobelmarken hat der Autobauer bei seiner Expansion im Visier, sondern auch die Massenproduktion. In diesem Jahr stattet Avtotor sein bislang größtes Projekt: die Montage chinesischer Kleinwagen der Marke Chery". Die knallroten und billigen China-Autos sollen den russischen Pkw-Markt kräftig aufmischen.
(tp/.rufo)
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