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Die Erschließung von Gasfeldern im Hohen Norden kostet viel Geld. Zuviel? (Foto: Gazprom) |
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Mittwoch, 22.07.2009
Gazprom überlegt Einfrieren des Stockmann-ProjektsMoskau. Bekommt die Ostseepipeline ein Lieferproblem? Der russische Gasmonopolist Gazprom erwägt, die Erschließung des Stockmann-Gasfeldes in der Barentssee zu verschieben. Von dort sollte ein Großteil des Gases für die Ostseepipeline kommen.
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Gazprom fehlt Bargeld: Der Gaspreis ist im Keller, die Liefermengen sind niedriger als im Vorjahr. Darunter leidet auch die Investitionstätigkeit des Gasgiganten.
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Gazprom kürzt Investitionen deutlich
Erst vor einigen Tagen genehmigte die Regierung die Kürzung des Investitionsprogramms um über drei Milliarden Euro. Im nächsten Jahr wird Gazprom (Gasprom) nur noch 17 Mrd. Euro investieren.
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Bisher galt als ausgemacht, dass die Erschließung der Lagerstätte Bowanenkowskoje um ein Jahr verschoben wird. Damit spart Gazprom eben jene 3 Mrd. Euro, die im Investitionsplan fehlen.
Stockmann-Feld auf Eis gelegt?
Doch das könnte nicht reichen. Gazprom warnt nun davor, dass auch das Stockmann-Feld der Krise zum Opfer fallen könnte. Das Stockmann-Feld ist eine der größten Gaslagerstätten weltweit. Seine Vorräte werden auf 3,7 Billionen Kubikmeter Gas und 31 Millionen Tonnen Gaskondensat geschätzt.
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Gazprom will das Feld gemeinsam mit der norwegischen Ölgeselschaft StatoilHydro und der französischen Gesellschaft Total ausbeuten.
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Ab 2013 Lieferungen an die Ostseepipeline
Ursprünglich sollte die erste Phase der Erschließung 2013 abgeschlossen sein - mit einer Fördermenge von 23,7 Mrd. Kubikmeter pro Jahr. Schon ein Jahr später sollte dann auch die Lieferung von Flüssiggas aufgenommen werden.
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Stockmann ist als eine der Quellen für die Belieferung der Ostseepipeline vorgesehen. Doch nun hat Gazprom in einem Memorandum gewarnt, dass die Erschließung von Stockmann sich verzögern könne "in Abhängigkeit von der Situation auf dem Erdgasmarkt".
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Die Ostseepipeline soll allerdings wie geplant ab 2012 an den Start gehen. Zunächst bekommt sie ihr Gas sowieso von einer anderen Lagerstätte: Juschno-Russkoje. An dem Feld sind auch die beiden deutschen Konzerne BASF und E.on beteiligt.
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