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Neue Pipelines braucht das Land - zumindest für den Gastransport nach Asien fehlt es noch an Transportkapazitäten (Foto: Archiv/.rufo) |
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Mittwoch, 10.11.2010
Gazprom schaut gen Osten: Gaslieferungen nach SüdkoreaSeoul. Gazprom orientiert seine Gasströme in Richtung Osten um. In Seoul verabredete Gazprom-Chef Miller die Lieferung von zehn Milliarden Tonnen Kubikmeter Gas pro Jahr - ab 2017.
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Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten der russische Erdgasmonopolist und die südkoreanische Kogas am Mittwoch in Seoul, wo sich derzeit eine große russische Delegation unter Führung von Präsident Dmitri Medwedew zu bilateralen Verhandlungen und dem anschließenden G-20-Gipfel aufhält.
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Gasanschluss für Osten Russlands und Restasien
Das Gasprogramm Ost, in dessen Rahmen derzeit schon eine Pipeline von der russischen Fernostinsel Sachalin nach Wladiwostok und Chabarowsk verlegt wird und eine weitere aus der ostsibirischen Republik Jakutien in die Region geplant ist, eröffne die Möglichkeit, zusätzliches Gas nach Ostasien zu exportieren, erklärte Gazprom-Chef Alexej Miller.
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Er schloss den Bau einer Pipeline nach Südkorea nicht aus. Selbst eine Leitung über Land sei möglich, hieß es von Gazprom.
Pipeline durch Nordkorea?
Hier müssten allerdings im Vorfeld politische Gespräche stattfinden, denn eine Land-Pipeline von Russland nach Südkorea würde einen Transit über Nordkorea bedeuten. Seoul und Pjöngjang haben bekanntlich sehr gespannte Beziehungen.
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Für Gazprom hingegen ist Südkorea nur ein weiterer potenziell schnell wachsender Partner in der Ostasienregion. Derzeit verschifft Russland zwar gerade einmal 1,5 Millionen Kubikmeter Flüssiggas nach Seoul, doch die Größenordnungen sollen sich ab 2017 ändern.
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Wachsende Nachfrage nach russischem Gas im Osten
Dann werde Russsland mindestens zehn Milliarden Kubikmeter Gas nach Südkorea liefern, erklärte Miller.
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Neben Südkorea beliefert Russland bereits Japan und China mit Erdgas. Eine Pipeline nach China wurde bereits offiziell in Betrieb genommen, doch der Ausbau der Leitungen Richtung Osten ist noch lange nicht abgeschlossen.
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Asien wird zum Konkurrenten für Europa
Wenn die derzeit projektierten Trassen fertiggestellt sind, haben die russischen Gaspipelines Richtung Asien eine Kapazität von 140 Milliarden Kubikmeter. Nach Europa liefert Gazprom derzeit 150 Milliarden Kubikmeter.
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"Europa bleibt der wichtigste Markt in den nächsten Jahren", erklärte Miller. Doch in absehbarer Zukunft werde der Umfang der Lieferungen nach Asien mit denen nach Europa vergleichbar sein, schränkte er ein.
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