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Sibneft ist dem halbstaatlichen Gasprom-Konzern 13 Milliarden Dollar wert (Foto: Dyschljuk/.rufo) |
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Mittwoch, 28.09.2005
Gasprom übernimmt Sibneft für 11 Milliarden EuroMoskau. Der russische Milliardär Roman Abramowitsch verkauft sein Ölunternehmen Sibneft an den staatlichen Gaskonzern Gasprom. Die größte Übernahme der russischen Wirtschaftsgeschichte ist besiegelt.
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Wie die Gasprom-Zentrale am Mittwoch mitteilte, gab der Konzern-Vorstand dem Milliarden-Geschäft bereits seinen Segen. Die Sibneft-Muttergesellschaft Millhouse Capital soll für 72,663 Prozent der Aktien 13,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet knapp 11 Milliarden Euro) erhalten. Drei Prozent hatte der Gasriese schon zuvor besessen, so dass Gasprom in Zukunft über 75 Prozent der Sibneft-Anteile halten wird.
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In den vergangenen Tagen hatten Gerüchte über die geplante Übernahme bereits den Gasprom-Aktienkurs in die Höhe getrieben. Zuvor war bekannt geworden, dass ein internationales Bankenkonsorzium bereit ist, Gasprom einen Milliarden-Kredit zur Finanzierung der Übernahme zur Verfügung zu stellen.
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Abramowitsch zieht sich aus Russland zurück
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Der russische Milliardär Roman Abramowitsch, dem Sibneft bislang de facto gehörte, gibt mit der Übernahme seine Geschäfte in Russland weitgehend auf. Obwohl Abramowitsch voraussichtlich für eine weitere Amtszeit Gouverneur der nordostsibirischen Tschuktschen-Halbinsel bleiben wird, hält sich der Geschäftsmann bereits seit Jahren vorrangig in Großbritannien auf, wo ihm der Londonder Fußballclub Chelsea gehört.
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Noch vor zwei Jahren hatte Abramowitsch eine Fusion seines Sibneft-Konzerns mit Michail Chodorkowskis Ölunternehmen Yukos geplant. Der viertgrößte Ölkonzern der Welt hätte entstehen sollen. Als die Attacke der Ermittler und Staatsanwälte auf Yukos begann, machte Abramowitsch die bereits angelaufene Fusion aber schnell wieder rückgängig.
Nach der Zerschlagung des Yukos-Konzerns und der Zwangsversteigerung von dessen wichtigstem Förderbetrieb Yuganskneftegas stärkt der russische Staat mit dem Sibneft-Milliarden-Geschäft seine Position im Rohstoff-Sektor weiter. Anders als zuvor der inhaftierte Magnat Chodorkowski erhielt Abramowitsch Experten-Meinung zufolge im Tausch gegen das Kernstück seines Firmenimperiums jedoch einen realistischen Marktpreis.
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(kp/.rufo)
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